„S 42“ zur Entmagnetisierung

Der Neubau soll auf einer MES-Anlage der Bundeswehr in Wilhelmshaven entmagnetisiert werden (Foto: Behling)
In der Nacht zum Dienstag hat der Kieler U-Boot-Neubau „S 42“ erstmals den Nord-Ostsee-Kanal passiert.
Das 62 Meter lange Boot wurde zusammen mit dem Sicherungsschiff „HDW Herkules“, einem Speedboot und dem Begleitschlepper „Robbe“ am Montagabend um 22 Uhr in Kiel-Holtenau in den Kanal eingeschleust. Die Fahrt des Konvois verlief ohne Probleme.
Um 6 Uhr am Dienstagmorgen verließ das 1500 Tonnen verdrängende Boot nach der achtstündigen Nachtpassage der Wasserstraße die Schleuse Brunsbüttel mit Ziel Wilhelmshaven. Dort wird das U-Boot in den kommenden Tagen auf einer MES-Anlage der Bundeswehr entmagnetisiert. Danach kehrt „S 42“ nach Kiel zurück und wird auf den Abschluss der Funktionsnachweise und Probefahrten vorbereitet.
Der Neubau wurde in Kiel bei der Werft ThyssenKrupp Marine Systems unter der Baunummer 448 für Ägypten gefertigt. Er soll noch in diesem Sommer an die Marine des nordafrikanischen Landes ausgeliefert werden.
Der Export von U-Booten war zuvor vom Bundessicherheitsrat genehmigt worden, da Ägypten als strategischer Partner der Nato und der Europäischen Union in der Mittelmeerregion gilt. Ägypten hat für über eine Milliarde Euro vier U-Boote in Kiel bestellt. Die Bewaffnung der Boote besteht aus deutschen Torpedos und US-amerikanischen Seezielflugkörpern. Unter den fünf wichtigsten Empfängerländern befinden sich Algerien, Saudi-Arabien und Ägypten. Allerdings sind Waffenlieferungen nach Ägypten laut Amnesty International offiziell seit 2013 EU-weit verboten. Nach den Auseinandersetzungen in Ägypten im August 2013, bei denen Hunderte Demonstranten getötet wurden, hatte die EU einen grundsätzlichen Lieferstopp für Waffen und Munition nach Ägypten erlas sen.
Als erstes Boot der Klasse hatte am 28. März „S 41“ Kiel verlassen und die Reise nach Ägypten angetreten. FB/pk