Polen übernimmt erste MEKO-Korvette
Polen setzt bei der Erneuerung der Marine auf deutsche Technologie und deutsches Know-how.
In Gdynia wurde jetzt bei der Werft Stocznia Marynarki Wojennej die erste Meko-Korvette aus der „Gawron“-Klasse (Korvettenprojekt 621) für die polnische Marine auf den Namen „Slazak“ (Schlesier) getauft. Die 2000 Tonnen verdrängende und 90 Meter lange Korvette soll 2016 ihren Dienst aufnehmen.
Das Schiff gehört zum Typ Meko A-100, der von der deutschen Werft Thyssen Krupp Marine Systems (TKMS) in Kiel entwickelt wurde. Weltweit fahren inzwischen 140 Korvetten und Fregatten, die nach dem Meko-Design von TKMS gebaut wurden.
Polen ist jetzt die zwölfte Nation, die dieses Konzept übernimmt. Als 13. Nation wird im nächsten Jahr Israel zum Kreis der Meko-Nationen stoßen. Israel bekommt vier Korvetten eines ähnlichen Typs wie die „Slazak“. Die israelischen Korvetten sollen jedoch alle in Kiel gebaut werden.
Die polnische Marine hat den Bedarf von acht derartigen Korvetten angemeldet. 2012 war das Bauprogramm jedoch ausgesetzt und zunächst auf ein Schiff begrenzt worden.
Die Fregatten der Meko-Klasse zeichnen sich durch Systeme aus, die als Module gebaut und in Containern eingerüstet werden. Dadurch sind diese Systeme schnell auswechselbar und erlauben eine hohe Flexibilität beim Einsatz. Die Klasse wurde nach der Reihe MEKO 200 entwickelt, um den Anforderungen verschiedener Marinen nach kleinen, kampfstarken Schiffen zu entsprechen. Die Schiffe werden international als Offshore Patrol Vessel (OPV), also als großes Patrouillenschiff oder aber auch, je nach Ausstattung, als Korvette bezeichnet.
Die Schiffe der MEKO 100-Klasse sind so gebaut, dass sie eine kleine Radarsignatur besitzen, möglichst geräuscharm sind und einen geringen Treibstoffverbrauch haben. Es werden Technologien zur Automatisierung und vollautomatischen Kontrolle aller Schiffssysteme wie Maschinen und zur Schiffssicherung eingesetzt. Dies beinhaltet auch mehrfach re dundante Systeme.
2006 wurde der Vertrag über die ersten sechs Schiffe der „Kedah“-Klasse für Malaysia unterzeichnet. Die ersten beiden Schiffe wurden bei Blohm + Voss, Hamburg, und HDW, Kiel, gebaut. Die restlichen sollen in Malaysia gebaut werden. Auch die deutsche Korvetten-Klasse K130 basiert auf diesem Design. FB/pk