„Norwegian Joy“: Viertgrößter Luxusliner der Welt

Das Kreuzfahrtgeschäft boomt. Immer mehr Schiffe befördern immer mehr Passagiere. Bald startet auch die „Norwegian Joy“.

Nicht einmal ein Jahr nach der Kiellegung ist auf der Papenburger Meyer Werft das viertgrößte Kreuzfahrtschiff der Welt ausgedockt worden. Die 324 Meter lange und rund 41,4 Meter breite „Norwegian Joy“ bietet Platz für 4200 Passagiere und ist ausschließlich für den chinesischen Markt konzipiert. Das Ausdocken verfolgten am Samstag in Papenburg hunderte Schaulustige. Viele waren mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil gekommen.

Voraussichtlich in vier Wochen soll das Schiff der US-Reederei Norwegian Cruise Line (NCL) über die Ems auf die Nordsee überführt werden. Im Sommer soll es dann in China getauft werden und von dort aus in See stechen. Zwei weitere Schiffe der NCL-Flotte sollen 2018 und 2019 von der Meyer Werft abgeliefert werden. Aktuell hat NCL 14 Schiffe in Betrieb.

Für die Werft gehört die „Norwegian Joy“ (chinesischer Name: X? Yuè Hào) zu den größten Schiffen, die in Papenburg je gebaut wurden. Auf dem Schiff ist die laut Reederei weltweit erste Gokart-Rennstrecke auf einem Kreuzliner installiert. Die Rennbahn ist zweistöckig.

„Es ist der richtige Zeitpunkt. China ist die Zukunft für die Kreuzfahrtbranche“, hatte Reederei-Chef Andy Stuart vor knapp einem Jahr im April 2016 bei der Kiel legung in Papenburg gesagt. China habe das Potenzial, in den 2020er Jahren der weltweit größte Kreuzfahrtmarkt zu werden.

Bis zum ersten Ablegen in der Volksrepublik dauert es noch ein paar Monate. Zunächst liegt das Schiff bis zur Überführung über die schmale Ems im Werft hafen. Dort sind weitere Ausrüstungsarbeiten, Erprobungen und Abnahmen der Reederei an Bord vorgesehen. Gleichzeitig werde bereits mit dem Training der etwa 1600 Crew-Mitglieder an Bord begonnen.

Bis heute wurden in Papenburg 42 Luxusliner für Kunden aus aller Welt gebaut. Die Meyer Werft ist ein Familienunternehmen und zählt mit mehr als 3300 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern der Region.

Die Werft hat mit dem Bau von zwölf großen Kreuzfahrtschiffen Beschäftigung bis in das Jahr 2023.

Auch in China boomt der Kreuzfahrtmarkt. Derzeit sind es rund eine Million Chinesen, die jährlich auf einem Luxusliner einchecken, doch laut Studien könnten es in drei Jahren schon 4,5 Millionen sein. Einige Reedereien wollen davon profitieren – wie die Norwegian Cruise Line mit der „X? Yuè Hào“. Die Bordsprache: Mandarin.

Entertainmentangebote, Gastronomie, Kabinenzuschnitt und -arragement und Farbgebung sind an die chinesische Klientel angepasst. Im Innendesign finden sich Gold-Applikationen und teils kräftige Farben.

Es gehe darum, den Vorlieben chinesischer Gäste gerecht zu werden, gab die Reederei als Ziel an. Der Außenbereich wurde großflächig vom chinesischen Künstler Tan Ping gestaltet.

Auch Shopping und Casino stehen bei Kreuzfahrtpassagieren aus Asien hoch im Kurs. So sind auf Schiffen für diese Region meist die Verkaufsflächen für Luxus- und Premiummarken größer. Auf der „Norwegian Joy“ soll zudem mit geräumigeren Suiten dem Wunsch von vielen chinesischen und wohlbetuchten Kunden Rechnung getragen werden, die mit der ganzen Familie generationenübergreifend in den Urlaub gehen wollen.

Werftensprecher Peter Hackmann weist auf ein weiteres Detail hin: „In den Küchen- und Gastrobereichen sind die Be- und Entlüftungsanlagen besonders stark.“ Der Grund ist einfach: Die Küche ist vor allem chinesisch, setzt auf frische Zutaten und Zubereitung, alles wird im Wok geschmort, gegart und gebraten – da braucht es starke Dunstabzugssysteme.

Die neusten Zahlen, Daten und Fakten zum deutschen Hochsee- und Flusskreuzfahrtmarkt 2016 werden am 9. März auf der Internationalen Tourismusmesse ITB (8. bis 13. März) in Berlin vorgelegt. FBi/lni

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