Nordseewerke: Rückkehr zum Schiffbau

Für die Emder Nordseewerke zeichnet sich eine Rückkehr in den Schiffbau ab.

Die im Schifffahrtssektor spezialisierte Hamburger Beteiligungsgesellschaft Beaufort Capital will dafür einen Teil der 180 Beschäftigten übernehmen. Neuer Betreiber ist seit Dienstag die Nordseewerke Emden Shipyard.

„Die neue Gesellschaft soll im Stahl- und Schiffbau aktiv sein“, sagte Seafort-Gründer und Geschäftsführer der Gesellschaft, Patrick Hennings-Huep. Seafort Advisors ist eine Schwestergesellschaft von Beaufort und bereits an den auf dem Nordseewerke-Gelände angesiedelten Emder Werft und Dockbetrieben beteiligt. In Emden sollten künftig auch wieder Schiffsegmente hergestellt werden. „Das ist in der Tat eine Rückbesinnung auf alte Traditionen“, so Hennings-Huep. Die Nachfrage dafür sei da, für einen Dienstleister mit guten Leuten gebe es europaweit Bedarf.

Unter der Verhandlungsführung des Insolvenzverwalters Axel Gerbers wurde eine Transfergesellschaft gegründet, die für zunächst vier Monate finanziert wird. „Wir haben in den vergangenen Monaten hart für die jetzige Lösung gearbeitet“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, der in die Verhandlungen involviert war. Unter den gegebenen Umständen sei der Weg über die Transfergesellschaft der aussichtsreichste, um alle Mitarbeiter möglichst bald in reguläre Beschäftigungsverhältnisse zu bringen. „Unser Ziel ist es jetzt, dass schrittweise die Mitarbeiter aus der Transfergesellschaft in der neuen Gesellschaft eingestellt werden“, so Lies.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Dirk Toepffer, kritisierte dagegen die gefundene Lösung, sie bringe keine echte Perspektive für die Beschäftigten. „Wie bekannt wurde, will der neue Investor lediglich den Namen der Nordseewerke und einen kleinen Teil der Belegschaft – allerdings nur für eine befristete Beschäftigung – übernehmen“, sagte Toepffer.

Die im Jahr 1903 gegründeten Nordseewerke hatten Ende Mai Insolvenzantrag gestellt, das Amtsgericht Aurich hatte daraufhin einen vorläufigen externen Insolvenzverwalter eingesetzt. Am Montag war das schon um einen Monat verlängerte Insolvenzverfahren abgelaufen. Zuletzt war die einstige Traditionswerft in der Offshore-Zulieferung aktiv. Aus dem Schiffbaustandort Emden hatte sich der frühere Eigentümer ThyssenKrupp 2010 weitgehend zurückgezogen, als er die Nordseewerke an den inzwischen insolventen Offshore-Zulieferer SIAG verkaufte. lni/fab

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