Neue Rahen für frische „Peking“

Meilenstein bei der Sanierung des Segelschiffes „Peking“ auf der Peters Werft in Wewelsfleth: Jetzt wurden die beiden ersten Rahen am Kreuzmast montiert. Von den 18 Rahen der „Peking“ waren nach Mitteilung der Stiftung Hamburg Maritim noch zwei erhalten geblieben, so dass die fehlenden Exemplare rekonstruiert werden konnten.

Der Kranfahrer hob auf Handzeichen der Takler die Rahen nacheinander an ihre Position. Dort wurden sie von den Taklern mit dem Rack am Mast befestigt. Mit der Montage der ersten Rahen am Kreuzmast rückt auch der für Mai vorgesehene Abschluss der Restaurierungsarbeiten wieder ein Stück näher. Die Stiftung liegt damit im Zeitplan.

Die Rahen tragen die Rahsegel und sind an den Masten und Stengen beweglich befestigt. Charakteristisch für eine Viermastbark ist, dass die vorderen drei Masten mit Rahsegeln bestückt sind, bei der „Peking“ jeweils sechs pro Mast. Der Besanmast hat dagegen nur ein Gaffelsegel. Alle vier Masten der „Peking“ sind im Original erhalten geblieben, mussten aber gründlich saniert werden. Die sogenannten Stengen, die Verlängerungen der Masten oberhalb der Saling, existierten nicht mehr und mussten erneuert werden. In der Schiffsbauhalle der Peters Werft wurden die Rahen und Stengen für das Rigg des historischen Segelschiffes gefertigt. Als Rigg bezeichnen Seemänner die Gesamtheit der Takelage.

Die Grundelemente der Rahen und Stengen wurden in Holland aus Stahlplatten auf der Kantbank vorgeformt und als halbe Rohrsegmente in Wewelsfleth angeliefert. Es waren über 400 Halbschalen, die auf der Werft zu konischen Rohren mit Laibung verschweißt wurden. Die originalgetreu nachgebildeten Beschläge wurden komplett in Wewelsfleth gefertigt.

Die „Peking“ soll das schwimmende Wahrzeichen für das künftige Deutsche Hafenmuseum sein. Das Segelschiff wurde als Frachtensegler 1911 von der Werft Blohm + Voss in Hamburg im Auftrag der Reederei F. Laeisz gebaut. Mit einer Länge von 115 Metern und einer Breite von 14,40 Metern gehört das Schiff zum Schiffstyp Viermastbark. Die in Travemünde liegende „Passat“ ist ein baugleiches Schwesterschiff. 680.000 Mark hatte der Bau einst gekostet, die Sanierung verschlingt etwa 35 Millionen Euro.  tja

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