Neue Order für Fernost

Koreanische und chinesische Werften dürfen sich über große Neuaufträge freuen.

Maersk verhandelt derzeit mit der koreanischen Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering über den Bau von mehreren Ultra Large Container Ships. Allied Shipbroking spricht von vier fixierten 19.000-TEU-Carriern – mit der Option, auf insgesamt sieben Einheiten aufzustocken. Stückpreis: 150 Millionen Dollar. Die Ablieferungen sollen 2017 und 2018 erfolgen. Im Markt ist jedoch auch von elf 20.000-TEU-Einheiten für insgesamt 1,7 Milliarden Dollar zu hören.

Die koreanische Werft Samsung Heavy Industries bekam jetzt aus Deutschland den Auftrag für zwei 115.000-tdw-Tanker zu einem Stückpreis von 56,5 Millionen Dollar. Die Ablieferungen sind für das erste Quartal 2017 vorgesehen.

Eine Order für vier 74.000-tdw-Tanker mit der Option auf weitere vier hat Sinokor bei der koreanischen STX Shipbuilding abgesetzt. Nach der Ablieferung 2017 sind die Carrier langfristig an Shell verchartert. Stückpreis: 64 Millionen Dollar. Ein weiterer Tanker mit einer Tragfähigkeit von 65.000 tdw geht an China Shipping.

Nächste Runde

Shanghaiguan Shipyards soll den Frachter ebenfalls 2017 abliefern. Gazprom hat bei der koreanischen Hyundai Heavy Industries einen 170.000-cbm-Gastanker für 295 Millionen Dollar bestellt. Bemerkenswert ist auch der jüngste Vertragsabschluss zwischen den beiden japanischen Unternehmen “K” Line und Mitsui. Charterer Mitsui beschäftigt einen 2020 von Imabari Shipbuilding abzuliefernden LNG-Carrier für 25 Jahre (THB 13. Mai 2015).

Das Wettrennen zwischen koreanischen und chinesischen Werften um neue Aufträge geht in die nächste Runde. Im vergangenen Jahr eroberte Korea seine weltweit führende Position im Schiffbau von den Chinesen zurück (THB 24. Fe bruar). Das Neubauvolumen koreanischer Werften lag 2014 nach den Zahlen von Clarkson bei 12,1 Millionen CGT (Compensated Gross Tons). Bei Containerschiffen mit Kapazitäten jenseits von 8000 TEU erreichte Korea einen Marktanteil von 70 Prozent, bei LNG-Carriern sogar von 90 Prozent. Bereits von 2002 bis 2009 hatte Korea weltweit die Nase vorn.

Flaute bei Bulker-Neubauten

Bei Massengutschiffen halten sich die Reedereien mit Neubestellungen nach wie vor zurück. Zwar kursierte in dieser Woche die Meldung, wonach die polnische Polsteam für jeweils 25,5 Millionen Dollar zwei Bulker mit je 36.500 tdw kauft, die im Jahr 2018 von Jiangsu New Yangzijiang in China abgeliefert werden sollen.

Doch insgesamt herrscht schon seit einiger Zeit Flaute bei Bulkerbestellungen. Die Durststrecke für die Werften dauert mittlerweile so lange an, dass die Schiffbauer zu Preisabschlägen bereit sind. Allied Shipbroking berichtet in dieser Woche, dass die Preise für Massengutschiffe ab einer Tragfähigkeit von 82 000 tdw seit Anfang April um durchschnittlich 2,9 bis 3,5 Prozent gefallen sind. Capesizer sind aktuell für durchschnittlich 50,5 Millionen Dollar zu haben. Das ist der niedrigste Wert innerhalb der vergangenen fünf Jahre. Die aktuelle Preisoffensive der Werften führt angesichts bestehender Überkapazitäten bislang jedoch kaum zu Neubestellungen. fab

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