Neue „Hamburg“ auf Kiel gelegt
Nach 35 Jahren wird wieder ein Seenotrettungskreuzer den Namen „Hamburg“ tragen. Im Herzen der Hansestadt ist das 28 Meter lange Spezialschiff der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Samstag unter freiem Himmel auf Kiel gelegt worden. Die erste Sektion des Rumpfes mit ersten Spanten wurde zum Anleger der Alsterschifffahrt am Jungfernstieg gebracht.
Ganz bewusst habe die Kiellegung des Schiffes nicht wie üblich auf der Fassmer-Werft in Berne an der Unterweser stattgefunden. „Auch für die neue ,Hamburg‘ wünschen wir uns breite Unterstützung aus allen Teilen der Bevölkerung“, sagte Kapt. Ralf Krogmann, DGzRS-Repräsentant an der Elbe. Mit einem sogenannten Spendemanöver rufen die Seenotretter alle Einwohner und Freunde Hamburgs auf, sich an der Finanzierung des Neubaus zu beteiligen. Mit von der Partie ist dabei auch der THB, der die Hälfte seiner bei der 70-Jahr-Feier gesammelten Spendengelder der DGzRS übergeben hatte (thb.info vom 13. Februar 2019).
An einem Schott des Schiffs nahe des Kiels legte NDR-Moderatorin Anke Harnack am Samstag die Ehrenmedaille des Hamburger Senats, den Admiralitätsportugaleser, ein. Er wurde in den Rumpf eingeschweißt. „Die Medaille soll Schiffbauern und Seenotrettern gleichermaßen Glück und Gesundheit verheißen“, sagte Harnack. Doch Hamburg zeigt nicht nur mit seiner Ehrenmedaille für das Neubauprojekt Flagge: „Viele Menschen werden der ,Hamburg‘ ihr Leben verdanken. Ich freue mich, dass Hamburg seinen Respekt vor der Arbeit der Seenotretter und seine Wertschätzung für das bürgerschaftliche Engagement zum Ausdruck bringen kann“, sagte der ehemalige Wirtschaftssenator Frank Horch, der auch die Schirmherrschaft über das Spendemanöver übernommen hat.
Stationiert wird das Spezialschiff auf Borkum, Einsatzgebiet werden die Emsmündung und weite Teile der Deutschen Bucht sein. Die Taufe der „Hamburg“ soll am 19. April 2020 mit einer Benefiz-Matinee an der Elbphilharmonie erfolgen. bek