Neue „Bad Düben“ auf erster Reise

Ein Jahr ist es her, dass in Neustadt die „Bad Düben“ außer Dienst gestellt wurde. Das noch aus der DDR-Volksmarine stammende Einsatzschiff hatte 27 Jahre Dienst geleistet, war an internationalen Übungen beteiligt und diente als Kulisse für die Fernsehserie „Küstenwache“ auf der Ostsee. Da das Polizeischiff nicht mehr den Anforderungen des Schiffs-TÜV genügte, musste es stillgelegt werden. Jetzt ist eine neue „Bad Düben“ unterwegs.

Der Schlepper „Ems Pull“ bringt den 86 Meter langen Rohbau des Einsatzschiffs vom litauischen Klaipeda nach Berne zur Fassmer Werft an die Weser. Dort wird der Neubau in den kommenden Monaten ausgerüstet. Die „Bad Düben“ wird in etwa einem Jahr in Neustadt bei der Bundespolizei in Dienst gestellt.

Das Einsatzgebiet des neuen Schiffs ist jedoch in ganz Europa. Die „Bad Düben“ gehört zusammen mit den Schwesterschiffen „Bamberg“ und „Potsdam“ zur neuen Klasse von Einsatzschiffen der Bundespolizei. Mit einer Verdrängung von rund 1800 Tonnen sind es die größten Einheiten der Polizei in Deutschland.

Die drei Neubauten wurden für rund 180 Millionen Euro vom Bundesinnenministerium bei der Werft bestellt. Während die „Potsdam“ komplett in Deutschland gebaut wird, hat die Fassmer Werft aus Kapazitätsgründen den Rohbau der „Bamberg“ und der „Bad Düben“ an die Werft Western Baltija Shipbuilding in Klaipeda vergeben.

Der Entwurf dieser Klasse wurde vom Typ OPV80 der Fassmer Werft abgeleitet. Dabei handelt es sich um Korvetten, die auch für Seestreitkräfte in Kolumbien und Chile fahren. Sie sind mit einem Hubschrauberlandedeck ausgestattet, auf dem auch der größte Hubschrauber der Bundespolizei, der „Super Puma“ sicher starten und landen kann. Diese Fähigkeit besitzt bisher kein anderes deutsches Behördenschiff.

Zudem gibt es Bord Staumöglichkeiten für Container und Platz für Missionsmodule. Die Einheiten sind auch auf den Einsatz von Drohnen und Spezialkräften vorbereitet. Ziel ist, dass die Neubauten für eine Vielzahl von Einsatzanforderungen genutzt werden können. Dazu gehört auch der Einsatz im Rahmen der Grenzschutzagentur Frontex. FB

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