MV Werften bauen größte Luxusliner

Die zum malaysischen Genting-Konzern gehörenden MV Werften sollen nach Unternehmensangaben die größten bislang in Deutschland hergestellten Kreuzfahrtschiffe bauen.

Die Luxusliner für die Reederei Star Cruises sollen über 340 Meter lang und 45 Meter breit sein sowie eine Bruttoraumzahl (BRZ) von rund 200.000 erreichen, teilte die MV Werften Wismar GmbH am Freitag in der Hansestadt mit. Zum Auftragswert in geschätzter Höhe von über einer Milliarde Euro und zur Passagierkapazität machte das Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern keine Angaben.

Bislang gelten die jeweils 348 Meter langen „Quantum of the Seas“, „Anthem of the Seas“ und „Ovation of the Seas“ der Papenburger Meyer Werft als größte in Deutschland gefertigte Kreuzfahrtschiffe.

Sie haben nach Angaben der Meyer Werft jeweils eine Bruttoraumzahl von rund 168.600. Sie wird auf Grundlage des Volumens aller geschlossenen Schiffsräume vom Kiel bis zum Schornstein berechnet.

Wie die MV Werften weiter mitteilten, wurden in dieser Woche Verträge für das Design der neuen Kreuzfahrtschiffe mit zwei Unternehmen geschlossen. Die Generalpläne für die Serie, die den Angaben zufolge speziell für den asiatischen Markt entwickelt worden ist, lägen seit Juni vor und wurden in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur- und Designbüro Foreship fertiggestellt. Für das Basis- und Detail design wurden Vereinbarungen mit den Schiffbau-Engineering-Unternehmen Elomatic und Deltamarin geschlossen. Die Firmen verfügen über langjährige Expertise beim Design von Kreuzfahrtschiffen. Zu ihren Referenzen zählen unter anderem die „Oasis of the Seas“ (223.000 BRZ) und die „Allure of the Seas“ (225.000 BRZ), zu ihrer Zeit die größten Luxusliner der Welt. Der Beginn der Produktion ist für Ende 2017, die Lieferung an Star Cruises für 2020 geplant. Die Aufträge bescherten Mecklenburg-Vorpommern und der gesamten europäischen Schiffbaubranche einen wichtigen wirtschaftlichen Aufschwung, hieß es.

Nach einem Bericht von NDR 1 Radio MV haben in Wismar zudem die Planungen für mehrere Flusskreuzfahrtschiffe begonnen. Baubeginn soll demnach im August sein. Die Bürgerschaft der Hansestadt habe dem Verkauf eines Grundstücks zugestimmt, berichtete der Sender weiter. Auf der rund zwei Hektar großen Freifläche am Alten Holzhafen sollen demnach mehrere Unterkünfte für Schiffbauer entstehen.

Genting hatte die drei Werften in Wismar, Rostock und Stralsund im April vom russischen Vorbesitzer Vitaly Yusufov gekauft. Genting-Vorstand Tan Sri Lim Kok Thay hatte wenig später angekündigt, 130 Millionen Euro investieren zu wollen.

Doch zuletzt hatten die Mitarbeiter der auch zum Genting-Verbund gehörenen Lloyd Werft mit Wut und Enttäuschung auf die Entscheidung des Konzernvorstandes gegen Schiffsneubauten in Bremerhaven reagiert. Auf einer Betriebsversammlung war das Aus dafür bekanntgegeben worden. „Damit hat die Werft ab September keine Arbeit mehr“, so Betriebsratschef Daniel Müller. Die 430 Beschäftigten sind verzweifelt und müssen um ihre Arbeitsplätze bangen. FBi/mv

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