MTU-Motoren für neuen Fregatten-Typ

Für verschiedene Aufgaben vorgesehen: die FTI-Einheiten, Foto: Naval Group
Die französische Marine wird fünf neue Fregatten des Typs FTI (Frégates de taille intermédiaire) mit Motoren aus der zur Rolls-Royce-Gruppe gehörenden Firma MTU ausrüsten. Das teilte das Unternehmen jetzt mit.
Das Quintett entsteht beim französischen Schiffbau-Konzern Naval Group am Standort Lorient in der kommenden Dekade. Das rund 3,8 Milliarden Euro teure Bauprogramm soll bis 2030 schrittweise abgeschlossen werden. Bei den jetzt durch die Werft georderten Aggregaten handelt es sich um die neuen Sechzehnzylinder-Motoren der MTU-Baureihe 8000. Die Naval Group hat insgesamt 20 Motoren des Typs 16V 8000 M91L mit einer Leistung von 8000 Kilowatt geordert, die ab 2020 in den Neubauten installiert werden.
Der 16V-8000-Motor zeichnet sich nach Unternehmensdarstellung, wie auch die 20-Zylinderversion, „durch niedrige Gesamtbetriebskosten, eine hohe Leistungsdichte und Umweltfreundlichkeit aus“. Zudem erfülle der Motor die Grenzwerte der Emissionsrichtlinien IMO Tier II sowie EPA Tier II. Er könne je nach Bedarf auch weitere Emissionsvorgaben erreichen. Die Klassifikationsgesellschaft American Bureau of Shipping (ABS) hat allen Motorvarianten der Baureihe 8000 das Naval Vessel Rules (NVR)-Zertifikat erteilt. „Damit gehören sie zu den ersten ABS-zertifizierten modernen Motoren in dieser Leistungsklasse“, heißt es weiter.
Ein wichtiges Kriterium für den Zuschlag beim FTI-Projekt war auch der sehr geringe Körperschall des Motors, den MTU bereits an einem Versuchsmotor nachgewiesen hat. In den FTI-Schiffen werden je vier 16V-8000-Motoren in einer kombinierten Diesel-und-Diesel-Antriebsanlage (CODAD) für den Antrieb sorgen.
Bei diesem Antrieb werden je zwei Dieselmotoren auf eine der beiden Antriebswellen geschaltet. Die Motorenanlage leistet insgesamt 32 MW. Damit können die Fregatten auf bis zu 27 Knoten beschleunigt werden. Die Reichweite der Schiffe soll laut Angaben der französischen Marine bis zu 5000 Seemeilen betragen. Die neu entwickelten Kriegsschiffe sind rund 122 Meter lang und haben eine Verdrängung von 4250 Tonnen. Nach ihrer Indienststellung 2030 sollen die FTI-Fregatten gemeinsam mit den acht etwas größeren FREMM-Fregatten der „Aquitaine“-Klasse das Rückgrat der französischen Überwasser-Streitkräfte bilden. EHA