MSC Cruises geht bei LNG neue Wege

Erstes Schiff der „World Class“: die „MSC Europa“. Sie soll 2022 mit neuartigem LNG-Antrieb in Fahrt kommen, Rendering: MSC Cruises
Die Kreuzfahrtreederei MSC Cruises hatte vergangene Woche gleich mehrere Gründe zu feiern: Zum einen übernahm das Unternehmen am Donnerstag sein jüngstes Schiff, die „MSC Grandiosa“, von der Bauwerft Chantiers de l’Atlantique. Der Neuzugang wird am kommenden Samstag in Hamburg getauft. Zum anderen erfolgte auf der Werft im französischen Saint-Nazaire der Stahlschnitt des ersten Schiffes der „World Class“. Damit nimmt nun auch MSC Cruises Kurs auf den Schiffsbetrieb mit LNG.
Pierfrancesco Vago, Executive Chairman von MSC Cruises, informierte bei der Zeremonie über das Projekt: Demnach wird der Neubau „MSC Europa“ heißen und das erste von fünf mit LNG angetriebenen Schiffen sein. Zugleich sei es das erste LNG-Schiff überhaupt, das in Frankreich gebaut wird. Werft und Reederei wollen dabei mit dem Forschungsprojekt „Pacboat“ jedoch neue Wege beschreiten.
Das Besondere ist laut Reederei die Integration einer Festoxidbrennstoffzelle (SOFC). Die Technologie arbeite bei Temperaturen von rund 750 Grad Celsius und sei für schiffsähnliche Hochleistungsanwendungen besonders geeignet, da die erzeugte Wärme an Bord selbst genutzt werden könne. Der Gesamtwirkungsgrad sei also besonders hoch, wodurch der Energieverbrauch verringert werde. Im Ergebnis bedeute das: Die SOFC-Lösung, die mit LNG betrieben wird, würde die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu herkömmlichen LNG-Motoren um rund 30 Prozent reduzieren.
Die „MSC Europa“ soll im Mai 2022 mit 333 Meter Länge, 47 Meter Breite und einer Vermessung von 205.700 BRZ abgeliefert werden. ger