Mitsubishi-Werft 2018 mit neuer Struktur

Seit 2016 erfolgreich im Einsatz: die „AIDAprima“ im Hamburger Hafen, Foto: Arndt

Schicksalsauftrag: „AIDAprima“, Foto: Arndt
Die in wirtschaftliche Schieflage geratene japanische Großwerft Mitsubishi Heavy Industries (MHI) wird ihre bereits Ende 2016 angekündigte Neustrukturierung 2018 umsetzen.
Zu dieser Maßnahme sah sich der Traditionskonzern im Besonderen durch den Verlust in Milliarden-US-Dollar-Höhe im Zusammenhang mit den beiden Kreuzfahrtschiffen „AIDAprima“ und „AIDAperla“ gezwungen.
Der Auftraggeber Aida Cruises aus Rostock hatte die beiden Luxusliner mit jeweils einjähriger Verspätung im Frühjahr 2016 und in diesem Jahr erhalten. Das Passagierschiff-Duo hatte die japanische Großwerft 2012 im scharfen Wettbewerb zum langjährigen Cruiseliner-Lieferanten Meyer Werft gewonnen.
Doch Mitsubishi hatte die Komplexität des Baus von Kreuzfahrtschiffen unterschätzt und musste in der Folge hohe Pönale an die Reederei zahlen. Zudem kam es beim Bau der „AIDAprima“ auch noch zu einer Havarie, die für weitere Verzögerungen sorgte. Als Konsequenz aus diesem wirtschaftlichen Desaster beschloss der Konzern Ende vergangenen Jahres auch, keine weiteren Passagierschiffe mehr zu bauen.
Die beiden für Aida gebauten Luxusliner sind inzwischen erfolgreich in Fahrt. Schifffahrtsgeschichte schreibt die Reederei mit den Einheiten, weil diese als erste Cruise-Liner weltweit während der Hafenliegezeiten mit LNG versorgt werden. Mit diesem Flüssigerdgas werden die schiffseigenen Bordaggregate betrieben. Der MHI-Konzern gründet sich dem Vernehmen nach in Zukunft auf zwei starken Säulen.
So wird sich Mitsubishi Shipbuilding auf den Bau von Schiffen mit einem hohen technischen Ausrüstungsbedarf konzentrieren. Mitsubishi Heavy Industries Marine Structure wird primär große Schiffe bauen und darüber hinaus hochwertigen Stahlbau betreiben. EHA