Meyer-Werft-Betriebsräte wollen Aufsichtsrat

Die Betriebsräte der Meyer Werft in Papenburg und der Neptun-Werft in Rostock verlangen von dem Unternehmen die Einrichtung eines Aufsichtsrats. "Wir haben uns getroffen, die Situation beraten und eine entsprechende Resolution verabschiedet", sagte der Betriebsratsvorsitzende der Meyer Werft in Papenburg, Ibrahim Ergin.

Die Arbeitnehmervertreter reagieren damit auf das Vorhaben der Werft, die Unternehmenszentrale von Deutschland nach Luxemburg zu verlagern, um die Einrichtung eines Aufsichtsrats zu umgehen. In der kommenden Woche werde sich die IG Metall damit befassen, sagte der Gewerkschaftschef für Papenburg und Leer, Thomas Gelder. "Beide Gremien kritisieren die Umgangsweise Meyers." Gefordert werde auch die Einrichtung eines Konzernbetriebsrats.

Die Geschäftsführung hatte Ende Juni den Betriebsrat über die Pläne informiert und zuvor schon mit der Landesregierung darüber gesprochen. Laut Landesregierung habe Meyer aber immer nur über eine Absicht gesprochen und verschwiegen, dass die Holding bereits im Dezember 2014 gegründet worden war. Beide Seiten wollen bis September ihre Differenzen beilegen.

Unterdessen ergriff der Verband für Schiffbau und Meerestechnik Partei für die Meyer Werft. Das Unternehmen sei in der vom weltweiten Auftragsrückgang geprägten Branche eine der erfolgreichsten Werften der Welt. Die Familie Meyer schaffe sichere Arbeitsplatzperspektiven für alle Mitarbeiter in Papenburg, Rostock und dem finnischen Turku. "Dass die Gründung einer gesellschaftsrechtlichen Holdingstruktur im europäischen Ausland vor diesem Hintergrund zu solchen öffentlichen Diskussionen führt, ist absurd", heißt es in der Stellungnahme des Verbands. lni

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