Marinegeschäft im Blick

An der Suche nach einer Lösung für die ehemaligen Nordseewerke beteiligt sich auch die Landesregierung, Foto: Lang
Nach dem dritten Insolvenzantrag für die ehemaligen Nordseewerke soll das Folgeunternehmen saniert und neu ausgerichtet werden.
Das sei das Ziel der Insolvenz in Eigenverwaltung, sagte der Geschäftsführer der Nordseewerke Emden Ship yard (NES), Patrick Hennings-Huep. Trotz der Insolvenz gebe es weiterhin Einkünfte. Derzeit sei das Unternehmen mit Mitarbeitern an Aufträgen von Thyssenkrupp am U-Bootbau und auch für German Naval am Korvettenbau beteiligt. Daneben seien zwei Rümpfe für norwegische Fischtrawler in Arbeit. Details zum Umfang dieser Aufträge nannte der Manager aber nicht. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sucht eine langfristige Lösung für das Unternehmen und will sich heute vor Ort mit allen Beteiligten treffen.
Das Nachfolgeunternehmen NES hatte vergangene Woche Insolvenzantrag in Eigenregie gestellt und ist damit erneut insolvent. Geschäftsführer Hennings-Huep zeigte sich zuversichtlich, dass die Neuausrichtung gelingen werde. Zu den Plänen zählten der Ausbau des Marinegeschäfts und Kooperationen mit anderen Anbietern in diesem Bereich. Zu den bedeutenden Akteuren in Deutschland zählen dabei die Lürssen-Gruppe und die Fassmer-Werft, dazu TKMS und German Naval Yards Kiel (GNYK).
NES war 2015 gegründet worden. Als größere Aufträge wurden zuletzt in Kooperation mit der Emder Firma EMS Segmente für Kreuzfahrtschiffe an die Meyer Werft in Papenburg geliefert. Die Meyer Werft hatte vergangene Woche die Qualität und Termintreue dieser Arbeiten bemängelt und keine weiteren Aufträge in Aussicht gestellt.
Hennings-Huep wies diese Kritik zurück, die Verhandlungen über die Produktion für die Meyer Werft hätten zu keinem auskömmlichen Ergebnis geführt. Differenzen über noch offene Rechnungen (thb.info 23. August 2018) sollten auf rechtlichem Weg geklärt werden, kündigte der NES-Geschäftsführer an. fab/lni