Kursänderung: Lürssen baut Standort Berne aus

So soll das Dach auf dem Dock 10 nach seiner Fertigstellung aussehen., Rendering: Sobeck/Lürssen
Die Lürssen-Gruppe hat mit dem Bau der Überdachung des Schwimmdocks 10 von Blohm + Voss in Hamburg begonnen. Aber voraussichtlich schon von Januar 2021 an, soll das Dock mit dem spektakulären Dach für zwei Jahre an den Lürssen-Werftstandort nach Berne an der Weser verholt werden. Das hat Lürssen-Sprecher Oliver Grün dem THB auf Anfrage bestätigt.
Mit der Einhausung des 287 Meter langen Schwimmdocks investiert das Bremer Mutterhaus mehr als 13 Millionen Euro in die Modernisierung der Dockinfrastruktur. Um Platz am Standort in Berne, der früheren Roland-Werft, zu schaffen, sind dort Baumaßnahmen nötig. In Berne will Lürssen dank des umgebauten Hamburger Docks bis ins Jahr 2022 einen Yachtneubau komplettieren. Danach soll das Dock wieder zurück an seine ursprüngliche Position bei Blohm + Voss geschleppt werden.
Nach Fertigstellung der Baumaßnahmen am 1966 gebauten Dock gilt es als das größte seiner Art in Europa. Die Hallenkonstruktion wurde vom Stuttgarter Architekten Werner Sobek gestaltet. Sie besteht an der Längsseite aus Fachwerkstützen, die abwechselnd nach innen und außen gedreht angeordnet sind. Durch die dazwischen gespannten und gekrümmten Flächen entsteht eine Faltung. Im mittleren Bereich der Nordfassade bietet eine transparente Membran eine Art Schaufenster für „Sehleute“.
Für Lürssen geht es aber nicht nur um die Optik: Der Umbau ermöglicht es der Werft, das Reparatur- und Refit-Leistungsspektrum für bestehende und neue Kunden bei Jachten sowie Marine- und Kreuzfahrtschiffen deutlich zu erweitern.
Die Hamburger Traditionswerft wurde 2016 durch die Lürssen-Gruppe übernommen. Seither hat der neue Eigentümer nach eigenen Angaben etwa 20 Millionen Euro in die Hamburger Werft investiert. bo