Hurtigruten „bucht“ Hamburg

Anläufe von Schiffen der norwegischen Hurtigruten in Hamburg sind bislang eher handverlesen. Dabei sorgte Besuch des neuen Flaggschiffs der Traditionsreederei, die „Roald Amundsen“ (IMO 9813072), Mitte Juli in Hamburg für ein sehr großes mediales Echo.

Mit Beginn der Saison 2021/2022 wird das 1893 gegründete Unternehmen mit einem Teil seiner Flotte neuer Stammkunde für den Kreuzfahrtstandort Hamburg. Gehören deutsche Kunden schon seit Jahrzehnten auch zu den treuen Kunden des einst als reine Postschiff-Reederei gegründeten Unternehmens.

Mit der Einbeziehung Hamburgs, das sich in den zurückliegenden 15 Jahren zu einem auch international geachteten Top-Cruise-Standort entwickelt hat, kommt die von Bergen aus geführte Reederei gerade dem deutschsprachigen Reisepublikum im Wortsinne ein gutes Stück entgegen. Denn normalerweise ist die westnorwegische Hafen- und einstige Hansestadt der Start- und Zielhafen für die Reisen mit den inzwischen sehr luxuriös ausgestatteten Post-und Frachtschiffen, die dank ihrer Abmessungen auch jene kleinen Häfen entlang der norwegischen Küstenlinie ansteuern können, die für die großen, reinen Kreuzfahrtschiffe nicht oder nur sehr schwer ansteuerbar sind. Immerhin: Je nach Verkehrsmittel bei der An- und Abreise nach beziehungsweise von Bergen kann sich für Passagiere aus Deutschland oder Mitteleuropa eine Zeitersparnis von mindestens eineinhalb Tagen ergeben.

Das künftige Hamburg-Angebot, für das derzeit der Start- und Ziel-Cruise-Terminal noch nicht feststeht, so eine Reedereisprecherin auf Anfrage, sieht eine Gesamtreisedauer von 15 Tagen vor. In diesem Zeitraum, so die gegenwärtige Planung, sollen bis zu 34 Häfen in Norwegen sowie der vorgelagerten Inselgruppe, den Lofoten, angelaufen werden.

Die Reederei hat für dieses neue Angebot, das mit drei Schiffen dargestellt wird, den Marketing-Begriff der „Expeditons-Seereise“ eingeführt. Das Segment gilt unter dem „Kreuzfahrten“-Dach als stark wachsend. Es vermittelt den Eindruck von Exklusivität auf vielfältige Art und Weise. Und es wird damit eine Zielgruppe angesprochen, die nicht auf den einzelnen Euro gucken will und muss. Auch weil sie mit dem Preis konkrete Erwartungen an die Reederei verbindet.

Hurtigruten lässt für das künftig Hamburg-Nordland-Reise-Angebot drei Bestandsschiffe umbauen. Es handelt sich dabei um die 2002 gebaute MS „Trollfjord“ (IMO 9233258), die ebenfalls 2002 entstandene MS „Finnmarken“ (IMO 9231951) sowie die 2003 entstandene MS „Midnatsol“ (IMO 9247728). Das Trio erfährt ab 2020 und dann ab 2021 schrittweise ein technisches Upgrading zu einem Expedtitions- Kreuzfahrtschiff.

Neben umfangreichen Umbauten innerhalb des Schiffskörpers und Aufbaudecks wird das Trio auch mit einem neuen, umweltfreundlichen Hybridantrieb ausgerüstet.

Über die Baukosten sagt die Reederei nichts. Mit dem Umbau direkt verbunden werden sich auch die bisherigen Schiffsnamen verändern. Was dann bedeutet: Aus „Trollfjord“ wird die künftige „Maud“, aus „Finnmarken“ die „Otto Sverdrup“ und aus „Midnatsol“ die „Eirik Raude“. In den künftigen Namen spiegelt sich norwegische Geschichte wider: „Maud“ ist eine Ehrerbietung an eines der berühmtesten Polarschiffe aller Zeiten, die „Maud“, die 1917 vom Polarforscher Roald Amundsen genutzt wurde. „Otto Sverdrup“ leitet sich von einem in Norwegen bekannten und geschätzten Polarforscher ab, und „Eirik Raude“ gilt als berühmtester Wikingerhäuptling. Auch das ein Beleg dafür, wie stark ausgeprägt der Nationalstolz der Norweger ist. EHA

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