Hoffnung für Peene-Werft

Am Werft-Standort Wolgast sollen die Mitarbeiter gehalten werden. Das Land will bei Aus- und Weiterbildung unterstützen, Foto: P+S
Nach dem Baustopp für Patrouillenboote für Saudi-Arabien gibt es für die Peene-Werft Wolgast wieder Hoffnung auf neue Aufträge.
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) teilte jetzt im Anschluss an ein Gespräch mit Lürssen-Chef Friedrich Lürssen mit, die Arbeitslücke in Wolgast werde zumindest abgefedert. Demnach werden vier weitere Boote am Standort gebaut. In Vorbereitung seien der Bau einer Explorer-Yacht zu Beginn des kommenden Jahres und ein Auftrag der Bundesmarine, kündigte Glawe an. Zudem versicherte er: „Wir bleiben weiter in Kontakt mit der Bundesregierung.“ Die Entscheidung über den Bau weiterer Patrouillenboote müsse dort fallen.
Ein Großteil der 300 Arbeiter der zur Bremer Lürssen-Gruppe gehörenden Werft in Mecklenburg-Vorpommern war vor einer Woche wegen des vorläufigen Ausfuhrstopps für deutsche Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien in Kurzarbeit geschickt worden. Dies sei ein legitimes Mittel, um Auftragslücken zu überbrücken, sagte Glawe. Entscheidend sei, dass die Mitarbeiter am Standort gehalten werden können. Das Wirtschaftsministerium bot dem Unternehmen Unterstützung bei der Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter an.
Harald Jaekel, Technischer Geschäftsführer der Peene-Werft, hatte nach Bekanntgabe der Kurzarbeit ausgeführt: „Selbstverständlich respektieren wir jede politische Entscheidung über die Ausfuhr der Patrouillenboote.“ Die Produktion ohne Exportgenehmigung fortzusetzen, führe allerdings „zu einer enormen Planungsunsicherheit und damit zu einem sich ständig erhöhenden kaufmännischen Risiko für die Peene-Werft“. Auch weitere geplante Neubauaufträge würden das zu erwartende Auslastungstief bei Weitem nicht kompensieren (thb.info 8. November 2018).
Von den 35 bestellten Booten für Saudi-Arabien sind erst 15 ausgeliefert. Die Schiffe 16 und 17, deren Auslieferung bereits im März genehmigt worden war, sind fertig. Sie sollten ursprünglich im November nach Saudi-Arabien gehen, liegen aber noch auf der Werft. Der Bau von acht weiteren Schiffen hatte bereits begonnen, ruht nun aber. lmv/fab