Großreinschiff auf Elsflether Werft

Die wegen der zahlreichen Probleme rund um die Grundsanierung des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ massiv in die Kritik geratene Elsflether Werft zieht ihrerseits die Konsequenzen auf der Führungsebene.

Sowohl der Aufsichtsrat als auch der Vorstand des Unternehmens wurden jetzt mit sofortiger Wirkung abberufen, teilten die beiden von der Hamburger Justizbehörde neu berufenen Vorstände der Sky-Stiftung mit. Sie ist faktisch alleinige Anteilsinhaberin der niedersächsischen Traditionswerft. Zum Stiftungsvorstand wurden der Hamburger Steuerberater Jörg Verstl und der Hamburger Rechtsanwalt Stephan Schmanns bestellt.

Zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Werft wurde zudem der Hamburger Manager Pieter Wasmuth bestimmt. Neuer Werft-Vorstandschef ist Axel Birk. Vorrangige Aufgabe sei es, jetzt auf die Deutsche Marine und das Bundesverteidigungsministerium zuzugehen, das aktuelle Sanierungskonzept zu prüfen und die Zukunft der 1958 gebauten Bark sowie des Werft-Unternehmens auf eine verlässliche Basis zu stellen. Zu den Top-Prioritäten gehöre zudem die Sicherung der rund 120 Werft-Arbeitsplätze.

Nach bisherigen Erkenntnissen stünden der bisherige Aufsichtsrat und Vorstand unter dem Anfangsverdacht, erhebliche Pflichtverletzungen zulasten der Werft und damit auch des Stiftungsvermögens begangen zu haben, hieß es in einer Mitteilung der Sky-Stiftung. Gegen den bisherigen Vorstand laufen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Untreue.

Die inzwischen ebenfalls getroffene Entscheidung des Verteidigungsministeriums, die „Gorch Fock“-Sanierung abzuschließen, wird indes von der Gewerkschaft IG Metall Küste begrüßt. „Für die Beschäftigten auf der Elsflether Werft, der Bredo Werft in Bremerhaven, wo das Schiff im Dock liegt, und bei zahlreichen Zulieferern ist das eine gute Nachricht“, so Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. EHA

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