Genting soll regionale Industrie fördern
Die malaysische Genting-Gruppe hat große Pläne für ihre Werften in Mecklenburg-Vorpommern. Für die Landesregierung ergeben sich daraus eine Menge Hausaufgaben, sagt der Oppositionsführer im Landtag, Helmut Holter.
Nach dem Kauf der Werften in Stralsund, Wismar und Warnemünde durch die malaysische Genting-Gruppe hat die Opposition ein rasches Handeln der Landesregierung gefordert, um das Beste für Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaft herauszuholen. Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag, Helmut Holter, forderte eine Image- und Fachkräftekampagne für die maritime Industrie, die Ausweitung der Werftenförderung auf die Schiffbauzulieferer und ein stärkeres Engagement für Forschung und Entwicklung.
Genting hat die Werften im April gekauft und plant eigenen Angaben zufolge den Bau von Kreuzfahrtschiffen in Mecklenburg-Vorpommern. Die „MV Werften“ sollen die ersten vier Luxus-Flusskreuzfahrtschiffe für die Reederei Crystal River Cruises 2017 abliefern. 2018 soll die erste Baureihe der „Crystal Endeavor Class“-Expeditionsyachten abgeliefert werden.
Holter zufolge werden in den Werften und Zuliefer firmen des Landes in den kommenden vier Jahren mehr als 2000 neue Fachkräfte benötigt. Die Ausbildung müsse bereits heute beginnen, sagte er. Die Branche müsse ihre Kapazitäten hochfahren . Aber auch an den Fachhochschulen und Universitäten reichten die Kapazitäten nicht aus.
Kritik übte der Oppositionsführer am Werftenförderungsgesetz, das einen zu geringen Bürgschaftsrahmen vorsehe und außerdem die Zulieferer von Finanzierungshilfen ausschließe. Die Zulieferer müssten ihre Arbeiten für die von Genting angekündigten großen Cruiser-Bauten vermutlich vorfinanzieren. „Gerade kleine Unternehmen werden das nicht leisten können“, sagte Holter. mv/pk