Frisches Geld für MV Werften

Ein wichtiges Signal für die Mitarbeiter der MV Werften, für die Menschen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und auch für die vielen Schiffbauzulieferer.

Die im Zuge der weltweiten Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schieflage geratene Großwerft mit Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund bekommt weitere finanzielle Unterstützung durch den Bund.

Wie die zum asiatischen Mischkonzern Genting gehörende Schiffbau-Gruppe am Freitag mitteilte, bekommt sie rund 193 Millionen Euro als Darlehen aus dem sogenannten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Die zugesagten Mittel dienen der Fertigstellung des Expeditionsschiffs „Crystal Endeavor“ (IMO 9821873), das am Traditionsstandort Stralsund entsteht. Es ist für die Reederei Crystal Cruises bestimmt und soll nun bis März 2021 abgeliefert werden. Zudem werden die neuen Gelder auch dafür benötigt, um den Werftbetrieb fortzuführen. Das Werft-Management hatte die Mitarbeiter bereits vorab über die positive Entscheidung informiert. Die Landesregierung in Schwerin hatte sich mit starkem Engagement um die nunmehr bewilligten Gelder bemüht, auch, weil das Schiffbauunternehmen aufgrund seiner Größe und der vielen Arbeitsplätze so etwas wie Systemrelevanz für die Wirtschaft im Küstenbundesland hat.

Die Mittel aus diesem Sonderfonds sind für die beiden Werft-Geschäftsführer Peter Fetten und Carsten J. Haake von herausragender Bedeutung. „Wir freuen uns sehr über diese positive Entscheidung und die damit erreichte Zwischenetappe und danken allen beteiligten Partnern für ihr zielgerichtetes Engagement“, sagte Haake. Er betonte, dass „alle Mittel aus dem Darlehen ausschließlich in Deutschland für die Werften verwendet werden“.

Der überwiegende Teil der MV Werften-Belegschaft befindet sich als Folge von Corona seit geraumer Zeit in Kurzarbeit. Nach einer Phase der Arbeitsvorbereitung soll die Produktion in den kommenden Wochen in Teilen und unter Einhaltung strenger Hygieneregeln schrittweise hochgefahren werden. Der Multikonzern Genting hatte 2016 die Werften in Wismar, Rostock und Stralsund übernommen, um dort Kreuzfahrtschiffe für eigene Reedereien bauen zu lassen. Weil seit Beginn der Corona-Pandemie aber wichtige Einnahmen aus den Hauptbetätigungsfeldern Glücksspiel und Kreuzfahrten ausbleiben, geriet Genting in finanzielle Schieflage. EHA/dpa

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben