Fassmer-Neubau kurz vor Ablieferung

Der Neubau „Branddirektor Westphal“ kann bis 120.000 Liter Löschwasser pro Minute pumpen, Foto: Eckardt
Der jüngste Neubau der Fassmer-Werft in Berne-Motzen hat jetzt die ersten Probefahrten auf der Unterweser absolviert. Das 43 Meter lange Feuerlöschboot „Branddirektor Westphal“ ist für die Hamburger Feuerwehr bestimmt und soll im vierten Quartal 2018 abgeliefert werden.
Den rund 16 Millionen Euro teuren Auftrag der Hamburg Port Authority hatte Fassmer nach einer europaweiten Ausschreibung im Herbst 2016 erhalten. Das zehn Meter breite und bis zu 2,80 Metern tief gehende Boot wird das bislang größte in der Geschichte der Hamburger Feuerwehr. Auch hinsichtlich seiner Ausstattung setzt die Einheit neue Maßstäbe. So wurden insgesamt drei Wasserkanonen mit einer Reichweite von bis zu 180 Metern installiert. Das entspricht der dreifachen Leistung der vorhandenen Löschboote. Dabei können von dem Neubau bis zu 120.000 Liter Löschwasser pro Minute gepumpt werden.
Der Neubau trägt dazu bei, die Ausstattung der Feuerwehr auf die immer größer werdenden Schiffe im Hamburger Hafen anzupassen. So kann künftig bei einer Wurfhöhe von 110 Metern ein Container, der in der obersten Lage eines Containerschiffs brennt, noch gelöscht werden.
Zur Ausstattung der „Branddirektor Westphal“ zählen acht Maschinen, zwei jeweils 447 Kilowatt leistende Hauptmaschinen für den Schiffsantrieb, drei Feuerlöschdieselmotoren mit einer Leistung von 1134 Kilowatt für den Feuerlöschbetrieb und drei Generatoren, um das Schiff für den Bordbetrieb und die Bugstrahlruder mit elektrischer Energie zu versorgen. Zwei um 360 Grad drehbare Schottel-Ruderpropeller und zwei Bugstrahlruder machen das Löschboot mit Geschwindigkeit von bis zu zwölf Knoten sehr wendig.
Nach der Überführung des Neubaus nach Hamburg sollen die beiden Crews an Bord intensiv eingearbeitet werden, da dieses Schiff in seiner Form und Funktion einzigartig ist. Es ist mit zwei bis vier festen Crew-Mitgliedern besetzt und kann bis zu 32 Einsatzkräfte der Feuerwehr an Bord nehmen. Erst wenn das Personal gut geschult ist, soll das Schiff in Dienst genommen werden. Das Löschboot ist mit einem Dieselrußpartikelfilter und einem Katalysator ausgestattet.
Als weitere Einheiten werden Ende 2019 zwei kleine 30 Meter lange Löschboote für den Hamburger Hafen hinzukommen. CE/fab