Evergreen ordert weltgrößte Boxcarrier

Bislang ist die in Japan gebaute „Ever Glory“ das Flaggschiff von Evergreen. Der Carrier trägt 20.244 TEU und wurde im Juni 2019 in Hamburg getauft, Foto: Rotterdam Port Authority
Der koreanische Werftkonzern Samsung Heavy Industries (SHI) verfügt nach eigenen Angaben ab sofort über das weltweit größte Orderbook für Megacarrier. Dafür habe ein Auftrag der taiwanesischen Reederei Evergreen gesorgt.
Wie SHI jetzt mitteilt, wird die Werftengruppe für die Evergreen Marine Corporation sechs Containerschiffe mit einer Kapazität von jeweils 23.764 TEU bauen. Der Auftragswert beträgt insgesamt 920 Millionen US-Dollar. Die Neubauten sind 400 Meter lang, 61,5 Meter breit und 33,2 Meter seitenhoch. An Bord passen damit genau acht 20-Fuß-Boxen mehr als auf das aktuell noch größte Containerschiff der Welt mit einem Ladevolumen von 23.756 TEU. Dabei handelt es sich um die „MSC Gülsün“, die erst im Juli dieses Jahres ebenfalls von SHI an die Schweizer Reedereigruppe Mediterranean Shipping Company (MSC) abgeliefert wurde.
Nach Werftangaben verfügt die neue Serie über eine Reihe von treibstoffsparenden Besonderheiten, wie beispielsweise einen widerstandsoptimierten Rumpf und eine spezielle Formgebung des Ruders. Hinzu kommt eine optimierte Anströmung des Propellers durch am Rumpf montierte Finnen. Dadurch soll der Kraftstoffverbrauch um bis zu sieben Prozent gegenüber einer konventionellen Auslegung sinken.
Mit dieser jüngsten Order von Evergreen ist das Auftragsbuch von SHI für Mega carrier in der Größenordnung von 23.000 TEU auf 14 Schiffe angewachsen und damit laut Werft das größte der Welt. „Wir erwarten, dass die Nachfrage nach extrem großen Containerschiffen weiter andauern wird“, sagte ein Sprecher der Werft. „Global agierende Reedereien wollen die Kosten durch Größenvorteile weiter reduzieren.“ Mit fortschrittlichen Technologien wie intelligenten Schiffen und reduziertem Energieverbrauch sowie neuen Designs für Rumpfformen wolle Samsung Heavy Industries auch künftig Marktführer bei sehr großen Containerschiffen bleiben.
Wie der Werftsprecher weiter mitteilte, belaufen sich die Vertragsabschlüsse von SHI auf aktuell 5,1 Milliarden US-Dollar, was 65 Prozent des Jahresziels von 7,8 Milliarden US-Dollar entspricht. Im Orderbuch stehen 35 Schiffe verschiedener Typen, darunter 14 Rohöltanker, 11 LNG-Tanker, 6 Containerschiffe, 2 Produktentanker, ein nicht näher bezeichnetes Spezialschiff und eine schwimmende Produktions- und Lagerplattform (FPSO) für die Offshore-Ölindustrie. bo/ger