Damen positioniert sich im LNG-Markt

Die neu gestaltete Versorgungsbarge hat ein Ladungsvolumen von 1500 Kubikmetern (Foto: Damen)
Die Versorgung mit LNG in Häfen wird derzeit von bemerkenswerten Marktmechanismen geprägt. Die niederländische Damen-Werft positioniert sich aber mit speziellen Schiffstypen.
Bei der LNG-Versorgung scheinen Angebots- und Nachfragemechanismen dem „Henne-Ei“-Phänomen zu unterliegen: Zwar ist das Bekenntnis bei Reedereien und Hafenbetrieben zu diesem Kraftstoff vorhanden, in den Häfen verläuft der Aufbau einer entsprechenden LNG-Infrastruktur allerdings oft sehr schleppend. Genau dieser Umstand wiederum veranlasst Reedereien, die Antriebe von Schiffen oft nur sehr zögerlich auf LNG umzurüsten. Die daraus resultierende zögerliche Nachfrage hemmt dann wieder den Infrastrukturausbau.
Der niederländische Schiffbauer Damen hat nun für dieses Bunker-Segment neue Versorgungsschiffe vorgestellt, die Kapazitätsanforderungen von 500 bis zu 7500 Kubikmeter erfüllen. „Der veränderte Blick auf neue Abgasnormen verändert den Markt derzeit“, sagt Bastiaan Schurink, Damen Shipyards Bergum‘s Design & Proposal Marketeer. „Die Vorschriften werden jeden Tag strenger. Schiffe müssen ihre Emissionen reduzieren – und eine Möglichkeit, das zu tun, ist der Einsatz von LNG“, so Schurink weiter. LNG als Treibstoff ermögliche nicht nur, Schwefel- und Stickoxide zu reduzieren, sondern auch die Kohlendioxid-Emissionen zu senken.
Auch kommerziell werde LNG für Eigner im Schiffsbetrieb immer interessanter. „Es gibt eine wachsende Zahl von europäischen LNG-Bunker-Projekten, die durch namhafte Unternehmen der Öl- und Gasindustrie initiiert wurden. Dabei mache sich auch die finanzielle Förderung durch die EU bemerkbar“, sagte Schurink weiter.
Erweitertes Portfolio
Als Reaktion auf diese Entwicklung baut die Damen-Gruppe ihr Sortiment an Tankern und Versorgungsschiffen für LNG weiter aus. „Diese Schiffe sind in der Lage, alle Arten von verflüssigten Gasen zu transportieren“, sagt Richard Nugteren, bei der Damen-Gruppe Produktdirektor für Frachtschiffe. „Unsere Schiffe weisen eine breite Palette von Kapazitäten auf: 500, 1500, 3000, 5000, 6500 und 7500 Kubikmeter.“
Dadurch, dass die Designs der Gascarrier auf der Basis der hydrodynamischen Rumpfformen entstehen, „gibt es einen verringerten Widerstad im Betrieb und dadurch einen gesenkten Kraftstoffverbrauch der Versorgungssschiffe selbst“, sagte Nugteren weiter. Für die Tanks arbeite Damen mit anerkannten Spezialisten der Kryo-Branche zusammen.
„Im Moment ist das noch ein kleiner Nischenmarkt“, schätzte Schurink die Situation ein. „Aber die Entwicklung in Europa kommt ins Rollen, und wir hoffen, dass diese Entwicklung auch andere Regionen ergreift.“ pk