Costa: Baubeginn für ersten LNG-Cruiser

Mit dem ersten Stahlschnitt hat auf der Meyer Werft in Turku (Finnland) jetzt der Bau der „Costa Smeralda“ begonnen.

Das neue Flaggschiff von Costa Crociere kann als erster Luxusliner der italienischen Traditionsreederei, der mit Flüssiggas (LNG – Liquefied Natural Gas) betrieben werden. Zugleich ist die „Costa Smeralda“ Teil des strategischen Plans der amerikanische Carnival Corporation zum Bau von insgesamt sieben fast identischen Schiffen der nächsten LNG-Generation für vier der zehn Kreuzfahrtmarken des weltweit größten Freizeit- und Reisekonzerns mit einer Flotte von insgesamt 103 Schiffen. Die 180.000 BRZ großen, 337 Meter langen und 43 Meter breiten Megaliner werden bis 2022 in Papenburg und Turku gebaut. Mit der „AIDAnova“ geht das erste der sieben LNG-Schiffe im Herbst 2018 auf Jungfernfahrt. Im Oktober 2019 soll die „Costa Smeralda“ Kurs auf Westeuropa nehmen. Angetrieben wird der Neubau dann von vier in Kiel entwickelten MaK-Motoren von Caterpillar.

„Wir sind stolz, dass wir diesen Auftrag bekommen haben. Es sind Schiffe, die beim Umweltschutz neue Maßstäbe setzen werden“, sagte Jan Meyer, Werftchef in Turku. Je zwei der Neubauten sind für AIDA, Costa und Carnival Cruise Line bestimmt. Das siebte Schiff erhält die britische Reederei P&O. Mit einem Auftragsvolumen von über sechs Milliarden Euro ist es das derzeit größte Neubauprojekt einer europäischen Werft. Darüber hinaus plant Carnival für die Tochterfirmen noch weitere Neubauten. „Zu jedem Auftrag gehören auch Optionen“, so Costa-Chef Neil Palomba. Damit ist klar, dass es nicht bei sieben Schiffen bleiben wird. Die Optionen sollen bei einem weiter positiven Bauverlauf in Festaufträge für die Werften in Turku und Papenburg umgewandelt werden. Bei der Meyer Werft wird davon ausgegangen, dass schon in Kürze nur noch Kreuzfahrtschiffe mit LNG als Treibstoff bestellt werden.

Die „Costa Smeralda“ soll im Sommer 2019 in der Ostsee mit der Erprobung beginnen. Dabei wird erwartet, dass die MaK-Motoren beim LNG-Betrieb nur noch einen Bruchteil der Emissionen verursachen wie beim Betrieb mit Marinediesel. 85 Prozent weniger Stickoxide und Feinstaub und fast 99 Prozent weniger Schwefeldioxid sollen so ausgestoßen werden. In Rostock werden die Motoren zusammen mit den LNG-Tanks bei der Neptun-Werft in ein rund 140 Meter langes Maschinenraummodul eingebaut. Die Tanks sind mit einem Fassungsvermögen von rund 3600 Kubikmeter so dimensioniert, dass das Schiff mit einer Füllung LNG bis zu zwei Wochen fahren kann.

Mit 2600 Kabinen bietet die „Costa Smeralda“ Platz für rund 6600 Gäste. Die Lieferung des baugleichen Schwesterschiffes ist für 2021 geplant.

Da es in Deutschland noch keinen Hafen mit LNG-Terminal gibt, wird die Versorgung der Schiffe bei Bedarf durch spezielle Versorgungstanker erfolgen. Partner für Costa und AIDA wird die niederländische Shell Western LNG, die über große Terminals den Treibstoff per Bunkertankern zu den Schiffen bringt. „Wir werden mit dem Neubau ‚Cardissa‘ auch in die Ostsee kommen und dort verschiedene Häfen bedienen“, sagt Didier Daems von Shell.

Die Hamburger Reederei Bernhard Schulte hat außerdem bei der Werft Hyundai Mipo in Südkorea einen LNG-Bunkertanker bestellt, der im Sommer 2018 in der Ostsee eintreffen soll. Das 117 Meter lange Tankschiff soll bis zu 7500 Kubikmeter LNG vom Terminal in Klaipeda abholen und zu den Schiffen im Ostseeraum bringen. Eine Betankung könnte auch während der Liegezeiten in Kiel und Rostock erfolgen. In Klaipeda befindet sich bereits ein LNG-Lagerschiff mit einer Kapazität von 170.000 Kubikmetern. FB/FBi

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