Car Carrier ohne Emissionen

Das finnische Ingenieurbüro Elomatic hat in Zusammenarbeit mit der japanischen Reederei NYK Group und dem ebenfalls japanischen Monohakobi Technology Institute (MTI) das Konzept für einen emissionsfreien Car Carrier vorgestellt.

Als „Inspirationsquelle und Grundlage für weitere Diskussionen“ sehen die Initiatoren ihr Projekt „NYK SES 2050“, das gleich mehrere innovative Features in sich vereint. Anstelle von fossilen Brennstoffen soll Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen gebunkert werden. Da alternative Kraftstoffe grundsätzlich einen höheren Platzbedarf haben, galt als Schlüsselkriterium für die Konstruktion ein extrem energieeffizientes Rumpf design.

Nach Angaben der Elomatic-Konstrukteure soll der Energiebedarf des „NYK Super Eco Ship 2050“ im Vergleich zu einem konventionellen, 2014 gebauten und mit Schweröl betriebenen Car Carrier mit einer Länge von 199 Metern und einer Breite von 35,60 Metern um zwei Drittel niedriger ausfallen.

Grund dafür ist vor allem eine besonders schlanke Rumpfkonstruktion, die sich je nach Seegangsbedingungen auf ausfahrbare Ausleger und Kreiselstabilisatoren stützt, um eine sichere Schwimmlage zu erzielen. Hinzu kommt ein Unterwasser-Luftschmiersystem, das die hydronamische Effizienz weiter verbessern soll.

Die oberen Decks erhalten eine 9000 Quadratmeter große Fläche aus Solarmodulen. Sie sollen bis zu 15 Prozent des gesamten Energiebedarfs an Bord erzeugen.

Das „bionische Design“, wie es die Konstrukteure nennen, sorgt zudem für eine deutliche Gewichtsersparnis gegenüber den konventionellen Stahlstrukturen. Mit Hilfe neuer Materialien, die allerdings nicht näher spezifiziert werden, und den Möglichkeiten des 3D-Drucks soll das Schiffsgewicht um rund 30 Prozent reduziert werden können. Dennoch haben an Bord 8000 Fahrzeuge Platz.

Besonders interessant erscheint das Vortriebskonzept: Statt herkömmlicher Propeller denken die Kons trukteure über schwingende Tragflächen am Heck nach, die in ihrer Wirksamkeit an die Flossen von Delphinen erinnern.

Angetrieben werden sie von Permanent-Magnetmotoren, die ihre Energie aus einem hoch effizienten Gleichstromnetz beziehen. Durch die Minimierung elektrischer Komponenten und ein hoch effizientes Energie- und Vebrauchermanagement können weitere Einsparungen im Energieverbrauch erzielt werden.

Zur Idee des „Super Eco Ships 2050“ gehören auch automatisierte Anlege- und Liegeplatzvorrichtungen, um die Zeit im Hafen zu verkürzen. Auf eine Besatzung verzichtet das Projekt dennoch nicht: Eine Kernmannschaft wird an Bord durch einen hohen Automatisierungsgrad und viele von Land aus ferngesteuerte Komponenten im Schiffsbetrieb unterstützt. bo

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