BSH-Flaggschiff in Kiel auf Kiel gelegt
Bei German Naval Yards in Kiel ist am Mittwoch Deutschlands modernstes Forschungsflaggschiff auf Kiel gelegt worden.
Das Bundesverkehrsminsterium hatte die „Atair“ vor einem Jahr bei der niedersächsischen Fassmer-Werft in Berne in Auftrag gegeben (thb.info 14. November 2016). Beide Betriebe arbeiten bei dem Projekt eng zusammen (thb.info 14. November 2017). Das Schiff soll 2020 für das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Dienst gestellt werden. Es handelt sich dabei weltweit um das erste seegängige Behördenschiff mit dem emissionsarmen Flüssiggas-Antrieb (LNG) mit zudem besonders geringen Unterwassergeräuschen.
Die neue „Atair“ wird das größte Schiff in der BSH-Flotte sein – mit 74 Metern Länge, rund 17 Metern Breite, 5 Metern Tiefgang und einer Geschwindigkeit von rund 13 Knoten. Sie bietet Platz für 18 Personen Besatzung und 15 Wissenschaftler. Der Bau wird die bei der Rendsburger Krögerwerft vor 30 Jahren entstandene Vorgängerin (51 Meter lang, 11 Meter breit, 11 Knoten, Platz für 16 Mann Besatzung und 7 Wissenschaftler) ersetzen.
„Die feierliche Kiellegung der ,Atair‘ ist der Startschuss für die Modernisierung unserer Flotte. Damit sind wir Vorreiter bei der Reduzierung von Emissionen in der Schifffahrt. Damit setzen wir ein Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz auf den Meeren“, sagte Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann (CDU) bei der feierlichen Zeremonie. Wie andere Wirtschaftszweige ist auch die Schifffahrt aufgefordert, ihren Emissionsausstoß zu reduzieren. Mit der „Atair“ setzt das BSH neue Maßstäbe beim Umweltschutz und nimmt eine Vorreiterrolle bei den Behördenschiffen ein. Im Vergleich zu Marinediesel verringert sich bei LNG-Einsatz der Ausstoß von Schwefeldioxiden (SOx) um 90 Prozent, zudem werden 80 Prozent weniger Stickoxide (NOx) ausgestoßen. Eine Emission von Feinstaub entsteht so gut wie gar nicht.
Das ebenfalls umweltfreundliche Schiffsdesign entspricht den Vorgaben des Umweltzeichens „Blauer Engel“. Diesen Aspekt hob auch BSH-Präsidentin Monika Breuch-Moritz hervor: „Als deutsche Meeresbehörde setzen wir uns intensiv für die nachhaltige Nutzung und den Schutz der Ozeane ein.“ Auch in Deutschland sind mittlerweile viele LNGNeu-und Umbauprojekte beauftragt – in einem Wert von über zehn Milliarden Euro.
Jedoch ist die Zahl der ausgelieferten LNG-Schiffe noch nicht sehr hoch. Aktuell sind weltweit über 200 Einheiten mit LNG-Antrieb bestellt oder in Betrieb. Die LNG-Flotte umfasst das gesamte Typen- und Größenspektrum, von kleinen Bohrinselversorgern und Schleppern bis hin zu großen Containerfrachtern, Bulkern und Fahrgastschiffen. FBi