Brodo Split baut größten Clipper

Ab Sommer 2017 soll der Neubau für Star Clippers auf den Weltmeeren unterwegs sein, Grafik: Star Clippers
Die Kreuzfahrtreederei Star Clippers will mit einem Neubau Maßstäbe setzen.
Der weltweit größte Anbieter für Kreuzfahrten auf Segelyachten erweitert seine Flotte: Neben den Viermast-Segelschiffen „Star Clipper“ und „Star Flyer“ sowie dem derzeit größten Fünfmast-Vollschiff der Welt, der „Royal Clipper“, soll künftig ein noch größeres Segel-Kreuzfahrtschiff für die Reederei des schwedischen Inhabers Mikael Krafft die Weltmeere befahren. Die Flotte wird somit auf vier Großsegler anwachsen.
Der bislang noch namenlose Neubau orientiert sich baulich an dem historischen Vorbild „France II“. Im Jahr 1911 erhielt die französische Werft Chantiers et Ateliers de la Gironde in Bordeaux den prestigeträchtigen Auftrag zum Bau des damals größten Fünfmast-Vollschiffes der Welt. Die „France II“ löste das bis dato größte Segelschiff der Welt, die „Preußen“ ab.
Das neue Schiff entsteht auf der Brodo-Werft im kroatischen Split. Auch der Neubau soll über fünf Masten verfügen. Während die von Königin Silvia von Schweden getaufte „Royal Clipper“ – wie ihr historisches Vorbild „Preußen“ der legendären Flying-P-Liner-Flotte – an allen Masten Rahsegel setzt, werden die Aufbauten des neuen Flaggschiff von Star Clippers exakt der „France II“ nachempfunden und als Bark getakelt: mit Schratsegeln am hinteren Mast. Die Segelfläche soll rund 6350 Quadratmeter betragen. Zusätzlich werden vier diesel-elektrische Antriebe von Caterpillar eingebaut.
Die Premieren-Kreuzfahrten sind für die zweite Jahreshälfte 2017 geplant. Nach derzeitigem Stand sollen 300 Passagiere in 150 Kabinen Platz finden. 34 Suiten mit Balkon und vier Eigner-Suiten ergänzen das Angebot.
Klassifiziert wird der Neubau durch die deutsch-norwegische DNV GL. Die „France II“-Replik wird unter der Flagge Maltas fahren. Der Fünfmaster soll 162,22 Meter lang und 18,50 Meter breit werden.
Das Vorbild „France II“ gilt als persönliches Meisterwerk des Schiffbauingenieurs Gustave Leverne. Der schnelle Windjammer schaffte die Passage Pazifik–Europa 1913 in nur 92 Tagen. 1922 strandete das Schiff vor Neukaledonien, 1944 wurde das Wrack von alliierten Bombern als Übungsziel zerstört. pk