Brennstart zum Quantensprung an der Ems

Start (v.l.): Sebastian Brunila (RCC), Stephan Schmees und Carsten Pengel (Meyer Werft), Foto: Meyer Werft
Groß, größer und noch größer: Was im Containerschiffbau bereits seit mehr als zehn Jahren stattfindet, vollzieht sich jetzt auch im Cruise-Sektor.
Neben dem Trend zu noch größeren Passagier-Linern, das heißt also noch länger und auch breiter, entwickeln sich diese Schiffe auch immer stärker zu schwimmenden Vergnügungswelten.
Die Reederei-Gruppe Royal Caribbean International (RCI) gehört dabei zu den Trendsettern ihrer Branche. Mit ihrer neuen Quantum Ultra-Klasse vollzieht sie im Wortsinne einen weiteren Quantensprung. Gebaut werden die Giganten auf der Papenburger Meyer Werft. Hier erfolgte am Dienstag dieser Woche der stets mit einer hohen Symbolkraft einhergehende Brennstart der ersten Stahlplatte. Dabei steht bereits jetzt der Name für den neuen Meeresgiganten fest, der auf der Traditionswerft im emsländischen Papenburg unter der nüchternen „Baunummer S.700“ geführt wird. Sebastian Brunila, Director Quantum-Class-Projects von Royal Caribbean Cruises Ltd. (RCC), drückte den Startknopf der computergesteuerten Brennmaschine und löste damit den Bearbeitungsprozess für diese Stahlplatte für das neue Kreuzfahrtschiff aus. Ungezählte Platten werden in den kommenden Monaten folgen, werden mit den anderen Bauteilen zusammengefügt und ergeben dann eines Tages die neue „Spectrum of the Seas“.
An der kleinen Feierstunde im Laserzentrum des gigantischen Werftkomplexes nahmen anlässlich des Brennstarts auch der Projektmanager der Bauwerft, Carsten Pengel, sowie Stephan Schmees, Leiter Projektmanagement des Traditionsschiffbauers, teil. „Wir freuen uns sehr, diese innovativen Schiffe für Royal Caribbean zu bauen und unsere langjährige Geschäftsbeziehung weiterführen zu können”, sagte Schmees.
Der jetzt entstehende Neubau ist das vierte Schiff, das für Royal Caribbean in den zurückliegenden Jahren gebaut wurde. Die Fertigstellung des Luxusliners ist für das Frühjahr 2019 geplant.
Die ähnlichen Schwesterschiffe „Quantum of the Seas“, „Anthem of the Seas“ und „Ovation of the Seas“ wurden im Herbst 2014, im Frühjahr 2015 und im Frühjahr 2016 an die Reederei abgeliefert.
Die Schiffe der Quantum-Ultra-Klasse werden bei einer Größe von 168.800 BRZ rund 4.200 Passagieren nicht nur Platz, sondern auch eine Vielzahl von Attraktionen bieten. Den Neubau will die Reederei im asiatisch-pazifischen Raum einsetzen, der aus Sicht der Kreuzfahrt industrie zu den stark wachsenden Märkten gehört. Ein wichtiger Impulsgeber ist dabei China. In dem 1,4 Milliarden-Menschen-Staat wächst eine wohlhabende Mittelschicht heran, die sich auch für Kreuzfahrten interessiert.
Zudem wird erwartet, dass die chinesische Schiffbauindustrie im Laufe der ersten Hälfte der neuen Dekade erstmals ein vor Ort gefertigtes Kreuzfahrtschiff bauen und abliefern und dabei die besonderen Wünsche der chinesischen Reisenden berücksichtigen wird. RCI ist inzwischen seit gut zehn Jahren auf dem chinesischen Markt präsent. EHA