Alle Hallen voll zu tun
„Ausweichparkplatz“: Flusskreuzer „Viking Hervor“ und „Viking Gersemi“ warten im Überseehafen, Foto: Behling
Eng getaktet: Sektionen für die nächsten Flusskreuzer liegen bereit, Foto: Behling
Bei der zur Meyer-Werft-Gruppe gehörenden Neptun Werft in Rostock-Warnemünde läuft die Produktion mit hohen Drehzahlen.
Neben der Werften-Gruppe-internen Zuarbeit zum Bau der großen Hochseekreuzfahrtschiffe in den Fertigungsstandorten in Papenburg und Turku konzentriert man sich an der Warnow vor allem auf die Fertigung von Flusskreuzfahrtschiffen. In den Werfthallen werden gerade die Sektionen für das 60. Flusskreuzfahrtschiff der sogenannten „Longship“-Klasse montiert.
Das Unternehmen der Meyer-Gruppe hat angesichts der Fülle an Arbeit in diesen Tagen zwei Flusskreuzfahrtschiffe auslagern müssen. Die zur Longship-Klasse gehörenden Einheiten „Viking Hervor“ und „Viking Gersemi“ wurden übergangsweise im Überseehafen in Rostock „zwischengelagert“.
Die Schwestern sollen gemeinsam mit vier weiteren Einheiten dieser innovativen Schiffsklasse erst im nächsten Jahr ausgeliefert werden. Da die Neptun Werft jedoch Platz für die Fertigstellung der sogenannten Floating Engine Room Units (Feru) zugunsten der LNG-Kreuzfahrtschiffneubauten „Costa Toscana“ und „Aidacosma“ bis zum Februar braucht, mussten die bereits fertiggestellten Flussschiffe im nachgeordneten Überseehafen „geparkt“ werden.
Auf dem weitläufigen Gelände der Neptun Werft läuft neben dem Bau der Feru auch der Bau der nächsten vier Einheiten der „Longship“-Serie.
Die Schiffe „Viking Radgrid“ und „Viking Kari“ sind bereits zu Wasser, während „Viking Skaga“ und „Viking Fjorgyn“ in den Hallen montiert werden. Das Quartett soll im Frühjahr für Viking River Cruises auf der Seine zwischen Paris und der Normandie zum Einsatz kommen.
Mit der noch im Rohbau vorhandenen „Viking Fjorgyn“ gibt es zudem ein Jubiläum zu feiern. Es ist nämlich das 60. Flusskreuzfahrtschiff der erfolgreichen Longship-Serie aus der Meyer-Gruppe.
Den Auftakt machte vor acht Jahren, genau am 3. Mai 2011, die „Viking Odin“ (Baunummer S.521). 55 Einheiten dieser Erfolgsserie wurden bislang am Standort Rostock auf Kiel gelegt und fünf weitere bei der Mutterwerft in Papenburg. Damit stellen die „Langschiffe“ die größte in und für Westeuropa gebaute Flusskreuzfahrtschiff-Klasse dar.
Die meisten Exemplare der Klasse sind 135 Meter lang und 11,45 Meter breit. Der Tiefgang beträgt lediglich zwei Meter. Bei 95 Kabinen ist an Bord Platz für maximal 190 Passagiere. Die von vier Schottel-Ruderpropellern angetriebenen Schiffe haben ein diesel-elektrisches Antriebskonzept. FB/EHA
