Zweiter Castor-Transport auf dem Neckar

Das Spezialschiff „Ronja“ für den umstrittenen Transport von hoch radioaktivem Atommüll auf dem Neckar hat jetzt am stillgelegten Kernkraftwerk Obrigheim angelegt.

Die gut neunstündige Fahrt des noch unbeladenen Schiffs von Neckarwestheim sei problemlos verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Zunächst war unklar, wann drei Castor-Behälter voll ausgedienter Brennelemente auf das Schiff gebracht werden. Gegner haben für den Rückweg Proteste an der etwa 50 Kilometer langen Strecke angekündigt.

Die Polizei sicherte die Hinfahrt des Schiffs mit einem starken Aufgebot. Beim bundesweit ersten Transport von hoch radioaktivem Müll auf dem Neckar Ende Juni hatten sich Atomkraftgegner von Brücken abgeseilt. Mitglieder der Umweltschutzorganisation Robin Wood hielten den Schubverband rund eine Stunde lang auf (thb.info 28. Juni 2017). Erst nach rund 13 Stunden Fahrt kam das Spezialschiff „Ronja“ mit drei Castor-Behältern in Neckarwestheim an.

Die Polizei rechnet auch diesmal mit Protesten, unter anderem in Lauffen im Kreis Heilbronn. Den Termin der Rückfahrt halten die Behörden aus Sicherheitsgründen geheim.

In Obrigheim sollen die Castor-Behälter verladen und voraussichtlich spätestens Mitte der Woche ins Zwischenlager am Kraftwerk Neckarwestheim gebracht werden. Es wäre die zweite von fünf geplanten Fahrten. Insgesamt sollen so 342 ausgediente Brennelemente nach Neckarwestheim gebracht werden.

Die Gemeinde Neckarwestheim wehrt sich mit juristischen Mitteln gegen weitere Castoren aus dem 50 Kilometer entfernten Obrigheim. Die Kommune legte Beschwerde gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin ein (thb.info 5. Juli 2017). Das Gericht hatte zuvor einen Eilantrag der Gemeinde gegen den Transport von Atommüll auf dem Neckar abgelehnt (thb.info 20. Juni 2017). Die darauf erfolgte Beschwerde hat jedoch keine aufschiebende Wirkung. Damit blieben vorerst weitere Castor-Transporte möglich. fab/dpa

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