Y-Trasse: VCD bemängelt Gutachter
Bei der heutigen dritten Sitzung des Dialogforums „Schiene Nord“ soll das vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Gutachten über die verschiedenen Trassenvarianten der sogenannten Y-Trasse vorgestellt werden.
Aus Sicht des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) geht das bisherige Vorgehen an der eigentlichen Fragestellung vorbei. „Entscheidend sind die Kriterien und Werte, die für die Kommunen und Initiativen zwischen Hamburg und Hannover von Bedeutung sind, und nicht die eines der Deutschen Bahn nahe stehenden Beratungshauses“, so Hans-Christian Friedrichs, Landesvorsitzender des VCD-Niedersachsen. Der Verband kritisiert das Vorgehen der Agentur Vom Hoff scharf. So sei von Anfang an versäumt worden, ein Meinungsbild von den Teilnehmenden abzufragen, welche Kriterien für sie von besonderer Bedeutung sind. Solche Merkmale wären beispielsweise die Anzahl der Betroffenen, Lärmschutz, Naturschutz, eine geringe Zerschneidung der Landschaft oder regionale Wertschöpfung bis hin zu Personenverkehr und Entlastung bestehender Straßen. „Erst jüngst hat Niedersachsen mit der Reaktivierung von Eisenbahnstrecken gezeigt, dass es in der Lage ist, einen solchen konstruktiven Meinungsbildungsprozess erfolgreich zu organisieren. Im Reaktivierungsprojekt wurden in einem Lenkungskreis gemeinsam Kriterien erarbeitet und gewichtet, zu denen sich alle Teilnehmenden bekannten. Über das Ergebnis der Bewertung der infrage kommenden Strecken konnte so letztlich ein Konsens erzielt werden“, sagte Friedrichs. pk