Weiter Wirbel um die HSH Nordbank

Für die zum Verkauf stehende HSH Nordbank liegen verbindliche Angebote vor.

Das bestätigten am Montag Hamburgs Finanzsenator Dr. Peter Tschentscher (SPD) und Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). Allerdings machten die beiden Politiker keine Angaben darüber, um welche Bieter es sich handelt. Das hatte zuvor jedoch schon Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki ausgeplaudert und damit für große Verärgerung in den Regierungslagern gesorgt.

Für die Bewerber war am vergangenen Freitagabend die Frist abgelaufen, um ein verbindliches Angebot für den Schiffsfinanzierer vorzulegen. Im Rennen sind dem Vernehmen nach noch fünf anglo-amerikanische Finanzfonds. Sie heißen Cerberus, Apollo, Flowers, Lone Star und Socrates. Die ersten drei sind bereits an deutschen Banken beteiligt – Flowers mit 5,1 Prozent an der HSH. Möglicherweise tun sich auch zwei dieser Fonds zusammen und geben ein gemeinsames Angebot ab. Offiziell bestätigt sind diese Angaben nicht, aber so etwas wie ein offenes Geheimnis, das in Medien und auch von Politikern öffentlich erörtert wird. Chinesische Banken und Versicherer, die zeitweise als heiße Favoriten für die Übernahme der HSH gehandelt wurden, sind nicht mehr dabei.

Die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein als Verkäufer der HSH Nordbank werden nun entscheiden, mit welchen zwei oder drei Interessenten sie in die abschließenden Verhandlungen gehen. Der Kaufvertrag muss nach den Auflagen der EU bis Ende Februar 2018 unterzeichnet sein. Andernfalls müsste die Bank abgewickelt werden. Das Interesse der Fonds an der Bank ist auch deshalb gewachsen, weil sich die Zahlen verbessert haben. Die Risiken für die Investoren seien mittlerweile überschaubar. Die notleidenden Kredite würden zum Ende 2018 noch 3,8 Milliarden Euro betragen, von denen rund die Hälfte bereits wertberichtigt seien. Damit reduziere sich das Risiko für die Erwerber auf weniger als zwei Milliarden Euro.

Der weitere Fahrplan sieht dann vor, dass bis Februar ein unterschriftsreifer Verkaufsvertrag ausgehandelt wird. Der endgültige Vollzug folgt dann einige Monate später. Welche Konditionen und welcher Preis am Ende stehen werden, ist noch offen. Für die rund 2000 Beschäftigten wäre ein erfolgreicher Verkauf eine gute Nachricht. Bluten müssen auf jeden Fall die Steuerzahler in Hamburg und Schleswig-Holstein. Kiels Finanzministerin erwartet am Ende Belastungen für beide Länder von 10 bis 16 Milliarden Euro, im Wesentlichen aus der Verlustgarantie, die von den Ländern zu tragen sind. FBi/dpa

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