Thyssenkrupp hält an Plänen fest

Der Industriekonzern Thyssenkrupp will trotz Widerstand seinen Standort im ostfriesischen Emden schließen.

Die Geschäftsführung habe sich aber mit Betriebsrat und IG Metall darauf verständigt, den Arbeitnehmervertretern bis zum 31. Januar Zeit zu geben, ein Alternativkonzept vorzustellen, sagte ein Sprecher von Thyssenkrupp jetzt am Rande der Hauptversammlung in Bochum.

Der Konzern hatte schon im vergangenen Jahr angekündigt, die rund 220 Emder Arbeitsplätze an die drei Hauptstandorte Kiel, Hamburg und Bremen zu verlagern. Jedem der Mitarbeiter aus Emden soll ein Arbeitsplatzangebot an einem dieser Standorte gemacht werden.

Nach dem Verkauf der Emder Nordseewerke ist nur noch die TKMS-Konstruktionsabteilung an dem ehemaligen Werftstandort von Thyssenkrupp in der Hafenstadt. Der Sprecher betonte, das Unternehmen stehe in einem immer stärker werdenden globalen Wettbewerb: „Dem müssen wir uns stellen. Es bleibe aber das Ziel, „zu einer für alle Seiten tragfähigen und fairen Lösung zu kommen.

Zuvor hatte sich Emdens Oberbürgermeister Bernd Bornemann (SPD) das Stimmrecht für 27.000 Aktien übertragen lassen und auf der Hauptversammlung um den Erhalt des Standorts von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) gekämpft. Er könne den systematischen Arbeitsplatzabbau ohne klare inhaltliche Begründung nicht nachvollziehen – denn die Auftragslage sei gut, zuletzt seien Aufträge für fünf Korvetten für die Bundesmarine hereingeholt worden.

Bornemann rief die Aktionäre auf: „Hören Sie mit dem beispiellosen Arbeitsplatzabbau am Standort Emden auf.“ Er erinnerte an den Verkauf der Nordseewerke und die Insolvenz des Nachfolgers, des Windenergie-Zulieferers Siag Nordseewerke, die 700 Fertigungsmitarbeiter die Stellen gekostet habe.

Der Betriebsrat begrüßte die Aktion Bornemanns, viele der Stimmrechte stammten von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern. dpa/ger

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