Standards für Verschrottung
Deutschland wird sich zur Einhaltung internationaler Umwelt- und Sozialstandards beim Verschrotten von Schiffen verpflichten.
Ein Gesetzentwurf zur Ratifikation einer entsprechenden Konvention ist noch bis zur Bundestagswahl 2017 geplant, antwortete jetzt das Bundesverkehrsministerium auf eine Anfrage der Grünen. Ausrangierte Schiffe werden derzeit oft kostengünstig und unter schlechten Arbeitsbedingungen an asiatischen Stränden zerlegt. Um die Bedingungen zu verbessern, wurde 2009 die internationale Hongkong-Konvention (HKC) verabschiedet.
Eine bislang noch nicht veröffentlichte Studie der London School of Economics besagt, dass zwar 70 Prozent aller Schiffe in Asien abgewrackt werden, aber nur ein knappes Dutzend der dort – vor allem in Indien, Pakistan und Bangladesch – ansässigen Abbruchwerften den HKC-Vorgaben entsprechen. Für abzuwrackende Schiffe unter EU-Flagge bestehen seitens der Europäischen Kommission Auflagen, die jetzt verschärft werden sollen. Zudem sollen europäische Reeder verpflichtet werden, diese Vorgaben unbedingt einzuhalten. Schrottreife Schiffe werden als gefährlicher Abfall eingestuft. In Deutschland gibt es nach Auskunft der Bundesregierung keine Anlagen für Schiffsverschrottungen, dafür aber in Spanien, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Frankreich und Italien. dpa/fab