Sechs „Seehunde“ zu verkaufen

Der Flotte im Hafen des ehemaligen Marinearsenals in Kiel soll verkleinert werden.

Aktuell liegen dort insgesamt mehr als 20 Schnellboote, Minenjäger, Hohlstablenkboote und Minenabwehr-Drohnen sowie eine Fregatte, ein Tanker und ein Mehrzweckboot. Seit Monaten warten die Einheiten auf neue Aufgaben, während sie von den Mitarbeitern der Wehrtechnischen Dienststelle 71 und des ehemaligen Arsenalbetriebs gewartet und überwacht werden.

Für sechs ausrangierte Minenräumdrohnen des Typs „Seehund“ könnte die Zeit an der Förde nun zu Ende gehen. So hat die Bundeswehr die Verwertungsgesellschaft des Bundes (Vebeg) damit beauftragt, die Einheiten zu versteigern. Für Kaufinteressenten besteht noch bis Donnerstag die Möglichkeit Angebote abzugeben. Danach soll über den Käufer entschieden werfen. Da es sich bei den Booten um Kriegswaffen handelt, dürfen sie aber nur unter Aufsicht in ein EU-Land oder die Türkei zur Verschrottung ausgeführt werden.

Der besondere Wert der nicht mehr fahrtüchtigen Boote liegt im Kern. Für die Erzeugung von Magnetfeldern hat jeder „Seehund“ neben Dieselmotoren auch tonnenschwere Kupferkabel mit einer Länge von jeweils knapp zehn Kilometern im Rumpf. Um die Eigenschaften bei der Erzeugung des Magnetfelds zu verbessern, wurden die Rümpfe dabei je zur Hälfte aus Teakholz und Stahl gebaut.

Die Marineschiffe entstanden ursprünglich zwischen 1979 und 1981 bei Krupp-MaK Maschinenbau in Friedrichsort und sind jeweils 23,4 Meter lang, 4,4 Meter breit und verdrängen rund 90 Tonnen.

In ihrer Dienstzeit haben die Seehund-Boote auch im Mai 1991 für Schlagzeilen gesorgt. Damals brachte „Seehund 4“ im Persischen Golf eine scharfe irakische Magnetmine zur Explosion. Nach dem Golfkrieg waren die kleinen Einheiten vor der irakischen Küste im Einsatz. Es war der erste große Auslandseinsatz der Marine. FB/ger

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