Piraterie und die Folgen: Seelsorger helfen Seeleuten
Die Sailors’ Society hat ein „Crisis Response Centre“ für die Betreuung traumatisierter Seeleute gegründet. Dabei geht es vor allem um die schnelle seelsorgerische Hilfe nach Piratenangriffen, aber auch nach anderen Katastrophen auf See.
Die internationale, im südafrikanischen Durban ansässige Gesellschaft steht betroffenen Seeleuten künftig rund um die Uhr zur Verfügung. Dazu haben maritime Wohlfahrtsagenturen ein Netzwerk von Seelsorgern aufgebaut. Die offizielle Einweihung erfolgte am Mittwoch. Boet van Schalkwyk, CEO von Sailors’ Society South Africa, sagte, das Zentrum sei aufgrund der starken Nachfrage nach Betreuung seitens der Seefahrer eingerichtet worden.
Übergriffe und Kaperungen durch Piraten, die von Somalia aus operieren, sind zwar deutlich zurückgegangen, seitdem die Reedereien Sicherheitsdienste mit an Bord nehmen dürfen. Allerdings hat sich die Piraterie in die Malakka-Straße und vor die westafrikanische Küste ins Niger-Delta verlagert (THB 30. Juni 2015). Zu den jüngsten Fällen zählt der Angriff auf den Produktentanker „Orkim Harmony“ (IMO 9524671). Dabei kam es zu Übergriffen auf die Besatzung. Das Informationszentrum des „Regional Cooperation Agreement on Combating Piracy and Armed Robbery against Ships in Asia“ (ReCAAP) hat jetzt einen Bericht über den Vorfall veröffentlicht. An ReCAAP sind 20 Staaten beteiligt, die sich gegen Piraterie einsetzen und den Informationsfluss verbessern. Die Zahl der weltweiten Piraterieangriffe war im ersten Quartal 2015 nach zuvor stetigem Rückgang um ein Zehntel gestiegen (THB 22. April 2015). fab