Nordkorea feuert Rakete von U-Boot aus ab
Mit dem Start einer ballistischen Rakete von einem getauchten U-Boot aus hat Nordkorea am Samstag die Weltgemeinschaft erneut herausgefordert. Die Rakete sei vor der östlichen Hafenstadt Sinpo im Japanischen Meer abgefeuert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die südkoreanische Militärführung. Die USA bestätigten den Raketenstart.
Die südkoreanische Militärführung sprach von einem Fehlversuch. Sie wollte aber Angaben von Yonhap nicht bestätigen, dass die Rakete rund zehn Kilometer nach dem Start ins Meer gestürzt sei. Zuletzt hatte Nordkorea im April von einem U-Boot aus eine Rakete abgefeuert; sie soll nach 30 Kilometern in der Luft zerborsten sein.
Nach Beschlüssen des UN-Sicherheitsrates ist Nordkorea der Start ballistischer Raketen untersagt. Nordkorea entwickelt die Raketen als Teils seine Programms zum Aufbau einer Atomstreitmacht.
Der russische Verteidigungspolitiker Wladimir Komojedow sagte, der Test zeige, dass Nordkorea Fortschritte in der Raketentechnik mache. Von dem Raketenstart gehe aber keine Gefahr für Russland aus. Russland pflege gute Beziehungen zur Führung in Nordkorea, sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses in der Staatsduma am Samstag der Agentur Interfas zufolge. "Aber wir müssen bei dieser Frage die Augen offen halten."
Sanktionen verschärft
Erst am Freitag hatten sich Südkorea und die USA auf die Stationierung eines gemeinsamen Raketenabwehrsystems (THAAD) in Südkorea geeinigt. Am Mittwoch hatte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen 16 nordkoreanischen Personen und Organisationen verhängt, denen Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Zum ersten Mal ist auch der Machthaber Kim Jong Un direkt betroffen. dpa