„Mühlenberger Loch“ ausgeglichen

Die beiden Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein setzen einen wichtigen Meilenstein im Zusammenhang mit dem Naturschutz im Unterelberaum.

Konkret geht es um die Bereitstellung weiterer Ausgleichsflächen für das sogenannte „Mühlenberger Loch“, das als eines der größten Süßwasserwattgebiete in Europa gilt. Im Zuge der Erweiterung zugunsten des Flugzeugbauers Airbus wurden zwischen 2001 und 2003 rund 170 Hektar des direkt an den Elbe-Hauptstrom grenzenden Bereichs verfüllt und später mit unter anderem Werkshallen bebaut, in denen vor allem der Riesen-Airbus A 380 gefertigt wird.

Wie das Kieler Umweltministerium (Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung) am Montag mitteilte, „plant“ Hamburgs nördlicher Nachbar, „im Kreis Steinburg Teile der Breitenburger Niederung als Europäisches Vogelschutzgebiet auszuweisen“. Das entsprechende Beteiligungsverfahren wurde am Montag offiziell eingeleitet.  Bis Ende März können Betroffene zu dem Vorhaben Stellung beziehen.

Das ins Auge gefasste Areal umfasst gut 130 Hektar, die sich vollständig im Eigentum der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und des Stadtstaates Hamburg befinden. In dem Gebiet kämen  gefährdete Arten wie Wachtelkönig (Crex Crex), Feldlerche, Braunkehlchen und Wachtel vor. Zur Erinnerung: Gerade an dem Wachtelkönig drohte seinerzeit das Projekt Airbus-Erweiterung fast zu scheitern. Das neue Vogelschutzgebiet soll nach den Vorstellungen Kiels „in das bereits bestehende europäische Vogelschutzgebiet „Unterelbe bis Wedel“ (Natura 2000 Kennzeichnung: DE-2323-401) integriert werden und dieses entsprechend ergänzen und aufwerten“.

Mit der Auswahl und geplanten Unterschutzstellung dieses Gebiets könne „die Flächenbilanz der europäischen Vogelschutzgebietsfläche ausgeglichen und die Kohärenzsicherungsmaßnahmen zum Mühlenberger Loch abgeschlossen werden“. Hamburg und Kiel hatten seinerzeit in einem Staatsvertrag vereinbart, dass Schleswig-Holstein das Nachbarbundesland bei dessen Suche nach Ausgleichsflächen für die Mühlenberger-Loch-Teilumwidmung aktiv zu unterstützen. EHA

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