„Mosel“ zurück in Kiel

Mit orangem Smiley am Schornstein zurück: der Tender „Mosel“ (A 512), Foto: Behling
Der Tender „Mosel“ kehrt am Freitag um 10 Uhr wieder in seinen Heimathafen Kiel zurück. Hinter Schiff und Besatzung liegt eine Mission, die zu den aktuell politisch kompliziertesten der Bundeswehr gehört.
Der Tender war seit April als Teil der EU-Operation „Sophia“ vor der libyschen Küste im Einsatz. Die Operation war im Mai 2015 gestartet worden, um das Sterben der Flüchtlinge vor der libyschen Küste zu stoppen. Die Menschen sollten gerettet und die Schlepper festgesetzt werden. Drei Jahre später ist von Rettung jedoch nicht mehr die Rede.
Nachdem Italiens Regierung im vergangenen Mai einen radikalen Kurswechsel vornahm und die Aufnahme von aus Seenot geretteten Flüchtlingen ablehnte, wurde auch die Mission der „Mosel“ zu einem politischen Drahtseilakt. Ergebnis: Die „Mosel“ kehrt als erstes Marineschiff von der Operation „Sophia“ ohne ein Erfolgsabzeichen für die Rettung von Menschen aus Seenot zurück.
Der italienische Befehlshaber der Operation setzte den Schwerpunkt zuletzt einzig auf die Bekämpfung von Waffen- und Drogenschmuggel sowie die Seeraumüberwachung vor Libyen. Die „Mosel“ half dabei bei der Erstellung eines Lagebildes für die Nato und die EU.
Zumindest äußerlich gibt es dafür eine Veränderung an dem 100 Meter langen Schiff. Am Schornstein der „Mosel“ hängt wieder das Motivationssymbol des Schiffes: Der „Smiley“. Das gelbe Strichgesicht ist wie ein Stahl-Emoji seit Jahren ein Wappen des Schiffes. Es war nach der jüngsten Werftüberholung kurzzeitig verloren gegangen.
Ab Dienstag ankerte die „Mosel“ bereits vor Strande, dort nutzte die rund 100-köpfige Besatzung die Zeit zur Vorbereitung aufs heutige Einlaufen. FB/ger