Landesregierung will Industriestandort Brunsbüttel stärken

Die schleswig-holsteinische Landesregierung in Kiel will den Industriestandort Brunsbüttel stärken. "Wir brauchen zukunftsfähige Ansätze, um ihn langfristig wettbewerbsfähig zu halten", sagte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) am Montag.

Unter anderem könne in Schleswig-Holsteins größtem Industriegebiet gezeigt werden, dass erneuerbare Energien und ihr Einsatz in der energieintensiven Industrie gut zusammenpassen. In Brunsbüttel haben sich mittelständische und internationale Unternehmen der Chemie- und Mineralölwirtschaft, Energieerzeuger und Speditionen angesiedelt.

Vom Brunsbütteler Industriegebiet hängen rund 12.500 Arbeitsplätze ab. Das seien zumeist gesicherte Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen und Einkommen, sagte der DGB-Vorsitzende Uwe Polkaehn. "Das ist in der Region in diesem Ausmaß einzigartig."

"Schleswig-Holstein braucht diese Region: Tourismus alleine reicht nicht aus", sagte Albig. Arbeitsplätze in industriell geprägten Regionen seien sicherer als in Regionen mit Dienstleistungsbetrieben.

Hinterlandanbindung notwendig

Damit Schleswig-Holsteins größtes Industriegebiet weiterhin stark bleibt, sind nach Ansicht der Unternehmen unter anderem eine zukunftsfähige Hinterlandanbindung des Brunsbütteler Hafens sowie des Industrieparks notwendig. Die ansässigen Unternehmen fordern von der Politik schon lange bessere Verkehrsanbindungen - unter anderem die Autobahn 20 mit der Elbquerung bei Glückstadt sowie einen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke nach Brunsbüttel. "Bis alles fertig ist, wird sicher ein Jahrzehnt vergehen", sagte Albig.

Eine weitere Forderung der örtlichen Unternehmen ist eine nachhaltige Energieversorgung. "Am Standort herrscht ein hoher Bedarf an einer gesicherten Gasversorgung, die derzeit nicht dauerhaft unterbrechungsfrei gedeckt werden kann", sagte der Sprecher der Werksleiterrunde, Frank Schnabel.

Laut Angaben von Albig macht sich die Landesregierung stark für den Bau eines Flüssiggas-Terminals in Brunsbüttel. "Neben der Windenergie ist das Flüssiggas LNG eine der Ressourcen der Zukunft", sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD). Außer der Energieversorgung von Industrie und Schifffahrt schaffe das LNG-Terminal Möglichkeiten zur überregionalen und unabhängigen Stromlieferung.

"Energie-Land"

"Unser Land ist ein Energie-Land, ein Umweltschutz-Land und ein Tourismus-Land, es ist aber auch ein Industrie-Land", sagte Albig. Die Landesregierung bekenne sich zum Industrie-Standort Schleswig-Holstein, nicht nur zu dem in Brunsbüttel. Minister Meyer kündigte einen landesweiten industriepolitischen Kongress noch in diesem Jahr an. lno

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