Hamburger Risiko „dramatisch“ erhöht

Der Druck auf Hapag-Lloyd wird nach drei Quartalen in Folge mit Verlusten und der Gewinnwarnung für 2016 zunehmend größer.

Zu dieser Einschätzung kommt Michael Kruse, wirtschaftspolitischer Sprecher und parlamentarischer Geschäftsführer der Hamburger FDP-Fraktion in einer aktuellen Stellungnahme.

Die Ankündigungspolitik von Hapag-Lloyd sei vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens zunehmend unglaubwürdig und verstelle den Blick auf die Fakten. Die Fusion mit UASC sei zwar ein wichtiger Schritt, um an konkurrenzfähige Schiffe zu kommen. Allerdings werde „die Steuerung dieses nun über drei Kontinente fusionierten Unternehmens, in das Hamburger Steuerzahler bereits knapp 1,2 Milliarden Euro investiert haben, immer schwieriger“. Durch die Fusion erhöhe sich die Verschuldung von Hapag-Lloyd zudem dramatisch. Dadurch würde auch das Risiko für die Hamburger Steuerzahler deutlich steigen. Es sei „völlig unverständlich, dass Hapag-Lloyd gegenüber den Anlegern nicht erklärt, welche Kosten für bereits bestellte und noch nicht ausgelieferte Schiffe noch auf das Unternehmen zukommen“.

Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben-Jansen hatte am Montag im Zusammenhang mit der Gewinnwarnung und der Unterzeichnung des Fusionsvertrags mit UASC mitgeteilt, dass er sich aus dem Zusammenschluss mit den Arabern Synergieeffekte in Höhe von 400 Millionen Dollar verspreche. Diese Effekte würden ab kommendem Jahr einsetzen. Weitere Einsparungen ergäben sich für Hapag-Lloyd dadurch, dass keine weiteren Investitionen in Schiffe getätigt werden müssten, da UASC hinreichend Carrier mit Kapazitäten von 15.000 und 18.800 TEU einbringe und auch aus bereits getätigten Bestellungen von Hapag-Lloyd noch 15.000-TEU-Einheiten zur Ablieferung anstehen. Allerdings hatte UASC für das Investitions programm erhebliche Schulden aufgebaut. Hapag-Lloyd wird nach dem Zusammenschluss einen Schuldenberg von 7,1 Milliarden Dollar abzubauen haben, davon 400 Millionen Dollar durch die geplante Kapitalerhöhung, die auf der kommenden Hauptversammlung beschlossen werden soll. An der Börse verlor die Hapag-Lloyd-Aktie am Tag der Gewinnwarnung knapp neun Prozent auf 17,19 Euro. fab

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