Große Sorgen um „Gorch Fock“

Das weitere Schicksal des vor 60 Jahren in Dienst gestellten Segelschulschiffs „Gorch Fock“ der Deutschen Marine entscheidet sich in den kommenden Wochen.

Das machte Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen (CDU) nach einem sehr kurzfristig angesetzten Besuch bei der Bredo-Werft in Bremerhaven deutlich. Hier liegt die Bark in einem Schwimmdock und wird saniert. Gegen neugierige Blicke aus der Luft, aber auch als Witterungsschutz wird die maritime Großbaustelle mittels einer großen Planen-Konstruktion, die das Dock wie ein Zelt überspannt, geschützt.

Von der Leyen sagte nach ihrem Besuch, zu dem auch Gespräche mit Besatzungsmitgliedern gehörten, dass binnen einiger Wochen über die Zukunft des maroden Segelschulschiffs „Gorch Fock“ entschieden werde.

Es müsse aber ausreichend Zeit geben, um „absolute Klarheit“ über viele offene Fragen zu bekommen, ergänzte die CDU-Politikerin in Bremerhaven. Wörtlich gab sie zu Protokoll: „Ich mache mir sehr große Sorgen um die ‚Gorch Fock‘.“ Es seien derzeit zwei Untersuchungsgruppen eingesetzt.

Für explodierende Kosten im Fall der 1958 gebauten „Gorch Fock“ hatte der Bundesrechnungshof auch jahrelange Versäumnisse bei Bundeswehr und Verteidigungsministerium verantwortlich gemacht.

So sei das Schiff zuletzt vor knapp 40 Jahren vollständig technisch untersucht und dokumentiert worden. Vor der Instandsetzung sei keine ausreichende Untersuchung der Wirtschaftlichkeit erfolgt. Die Marine habe das Schiff offensichtlich trotz der starken Schäden retten wollen. Die Arbeiten werden auch von Verdacht auf Korruption überschattet.

In der Zwischenzeit hat sich auch die Gewerkschaft IG Metall Küste zu Wort gemeldet. Deren Chef, Meinhard Geiken, forderte zu Wochenbeginn ein Ende der Hängepartie im Interesse der mehreren 100 Beschäftigten auf den Werften und bei den Zuliefererbetrieben. EHA/dpa

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