Fregatte „Hamburg“ auf Aufgaben vorbereitet

Die Fregatte „Hamburg“ (F220) der Deutschen Marine sichert sich einen Platz im Geschichtsbuch der Flotte. Am Dienstagmorgen verließ das Kriegsschiff unter der Führung seines Kommandanten, Fregattenkapitän Jan Fitschen (42), seinen Heimathafen Wilhelmshaven für knapp fünf Monate zu einer besonderen Mission. Zum Auslaufen hatten sich zahlreiche Familienangehörige im größten deutschen Marinestützpunkt eingefunden.

Die rund 25 Jahre alte Fregatte der „Sachsen“-Klasse, bei HDW gebaut, verlegte ins Mittelmeer. Dort wird sie gemeinsam Einheiten anderer Nationen im Rahmen der EU-Operation „Irini“ dabei unterstützen, den Waffenschmuggel nach Libyen zu unterbinden. Ein entsprechendes Embargo hatte der UN-Sicherheitsrat gegen das von einem Bürgerkrieg gezeichneten, nordafrikanischen Land verhängt. Die dem 2. Fregattengeschwader zugeordnete „Hamburg“ ist das erste Schiff der Marine, das an der im Mai dieses Jahres gestarteten EU-Mission „Irini“ teilnimmt.

In Libyen herrscht seit dem mit westlicher Hilfe erfolgten Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Bürgerkrieg. Die Regierungstruppen werden maßgeblich von der Türkei unterstützt, ihre Gegner von Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Russland. Alle Versuche, in dem Konflikt zu vermitteln, blieben bisher erfolglos – darunter auch eine Libyen-Konferenz in Berlin im Januar.

Für die EU ist eine Lösung des Konflikts auch deswegen wichtig, weil die chaotischen Zustände in dem Land das Geschäft von Schlepperbanden begünstigen, die Migranten illegal über das Mittelmeer nach Europa bringen.

Zu den zahlreichen Aufgaben der „Hamburg“ wird laut Bundestagsbeschluss auch das gezielte Aufstoppen von verdächtigen Fahrzeugen in dem Seegebiet gehören. Spezielle Boardings-Teams, die auf der „Hamburg“ eingeschifft sind, werden diese Untersuchungen dann vornehmen. Das Mandat deckt dann ab, dass Waffen oder ähnliches Material beschlagnahmt und auch entsorgt werden darf.

Sollte die „Hamburg“ unterwegs auf Flüchtlinge in Seenot stoßen, würde sie diese aufnehmen und nach Angaben des Auswärtigen Amtes in einen Hafen Griechenlands bringen. Von dort aus würden sie dann innerhalb der EU verteilt.

Eine besondere Herausforderung besteht für den Kommandanten der Fregatte auch darin, dass die rund 250 Frauen und Männer starke Besatzung wegen der weiter bestehenden Corona-Pandemie das Schiff auch bei zahlreichen, unverzichtbaren Hafenaufenthalten aus Sicherheitsgründen nicht verlassen darf. Für den 20. Dezember wird die 2004 in Dienst gestellte Fregatte dann wieder im Heimatstützpunkt zurückerwartet. EHA

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