Fehmarnbelttunnel: Einblick in die Planungsunterlagen
Der geplante Ostsee-Tunnel zwischen Fehmarn und Dänemark entzweit Befürworter und Gegner. Jetzt liegen die Planungsunterlagen aus.
Wer das Milliardenprojekt ganz genau unter die Lupe nehmen will, kann seit Dienstag in zwölf Dienststellen in Schleswig-Holstein und einer in Mecklenburg-Vorpommern die überarbeiteten Planungsunterlagen einsehen. In je 26 Aktenordnern sind Tausende von Seiten zusammengefasst.
Dabei geht es nur um den Tunnel, der auf einer Länge von 18 Kilometern Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden soll. Auf die in Ostholstein umstrittene Hinterlandanbindung beziehen sich die Unterlagen nicht. Sie können in Burg auf Fehmarn, Oldenburg, Lensahn, Schönwalde am Bungsberg, Neustadt, Scharbeutz, Ratekau, Timmendorfer Strand, Bad Schwartau, Lübeck, Kiel und Schwerin bis zum 12. August eingesehen werden. Einwendungen sind bis zum 26. August möglich.
Der Zeitplan hat bei Gegnern des Großvorhabens heftige Kritik ausgelöst. So sprach der Naturschutzverband NABU von einem Affront: Gutachter, Rechtsanwälte und Mitarbeiter hätten für diese Zeit Urlaub fest geplant. „Das Verhalten der Landesregierung Schleswig-Holstein ist ein Angriff auf die Beteiligungsrechte von Betroffenen und Verbänden“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die von der dänischen Planungsgesellschaft Femern A/S vorgelegten Planergänzungen seien erneut löchrig. Der NABU wirft der Regierung in Kiel vor, sie mache sich zum „Steigbügelhalter dänischer Interessen, statt die Interessen der Betroffenen zu schützen“. Das sei skandalös. Der Verband hält das Milliardenprojekt für ökonomisch nicht erforderlich und ökologisch riskant. lno/fab