Fehmarn: Kammer für Dialog

Gegen die geplante feste Fehmarnbelt-Querung gibt es große Widerstände auf Fehmarn selbst und in Ostholstein. Die Landwirte im Norden nehmen die Eisenbahnverbindung in den Blick.

Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein fordert eine bessere Berücksichtigung der Interessen von Landwirten bei Infrastrukturprojekten wie der Bahnanbindung für die feste Fehmarnbelt-Querung. Die Landwirte im Kreis Ostholstein seien nicht generell gegen das volkswirtschaftlich sinnvolle Projekt, sagte der Geschäftsführer der Kammer, Peter Levsen Johannsen, in Groß Timmendorf. Es müssten jedoch auch die betriebswirtschaftlichen Interessen der Bauern berücksichtigt werden. Durch die geplante neue Bahnlinie werde in vielen Fällen wertvolles Ackerland zerschnitten.Während Dänemark die Querung selbst finanziert, muss der Bund die Hinterlandanbindung tragen. Die bisher existierende eingleisige und nicht elektrifizierte Strecke durch die Seebäder entlang der Ostsee ist weder kapazitätstechnisch in der Lage, die Verkehre aufzunehmen, noch ist es den Anwohnern zumutbar, quasi im Minutentakt Züge auf der Strecke zu akzeptieren. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) macht sich mit DB-Chef Rüdiger Grube für einen Neubau der Trasse stark. Für die in Schleswig-Holstein oppositionelle CDU besonders schwierig: Die Partei befürwortet eine leistungsfähige Schienenanbindung und entsprechend einen Neubau, hat aber bei den Landwirten traditionell ihr stärkstes Wählerpotenzial. Sicher ist bisher aber nur, dass aufgrund des komplexen deutschen Planungsrechts nicht mit einer rechtzeitigen Fertigstellung der Hinterlandanbindung zu rechnen ist. pk

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