Elbfähre ist „Gewinn für den Norden“
Nach fast 15 Jahren pendeln in wenigen Tagen wieder zwei Elbfähren zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven. Die Linie soll die Verkehrslage entspannen, vor allem aber eins: Sie soll sich wirtschaftlich tragen.
Niedersachsen und Schleswig-Holstein sehen die Wiederaufnahme der Elbfährverbindung Brunsbüttel–Cuxhaven als großen Gewinn für den gesamten Norden. Diese Linie bilde gewissermaßen als Vorgriff auf die entstehende Elbquerung im Zuge der Autobahn 20 einen wertvollen zusätzlichen Brückenschlag, von dem beide Bundesländer gleichermaßen profitierten, sagte am Wochenende Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD). Auch sein Kollege in Niedersachsen, Olaf Lies (SPD), freute sich: Endlich werde eine lange Tradition fortgesetzt.
Die beiden Fährschiffe „Grete“ und „Anne-Marie“ nehmen zwar erst am 20. August ihren regulären Betrieb auf. Am Samstag gab es beim „Open Ship“ aber schon die Gelegenheit, beide Fahrzeuge zu besichtigen. Hunderte Besucher warfen dabei am Anleger in Brunsbüttel einen Blick hinter die Kulissen eines modernen Fährschiffs.
Betreiber ist die Elb-Link-Reederei in Cuxhaven. Die 2010 und 2011 in Norwegen gebauten Fährschiffe haben Platz für 600 Passagiere sowie 160 Pkw beziehungsweise 52 Pkw und 16 Lastzüge. Die Fahrtdauer für die rund 14 Seemeilen beträgt etwa 70 Minuten.
Lies erinnerte daran, dass Niedersachsen zwei Millionen Euro für notwendige Arbeiten am Fähranleger Cuxhaven übernommen habe. „Die Schiffsverbindung wird zur Entlastung des Verkehrsknotenpunktes Hamburg beitragen, die bereits bestehende Fährverbindung zwischen Glückstadt und Wischhafen deutlich entlasten und den Tourismus an der Nordseeküste bereichern“, zeigte er sich sicher.
Laut einem Gutachten kann eine Fährverbindung in der Elbmündung bei hoher Auslastung wirtschaftlich betrieben werden. Dafür müssten mindestens 265.000 Pkw, 48.000 Lkw und 625.000 Passagiere im Jahr die Passage buchen. dpa/pk