Dänen geben grünes Licht
Die Fehmarnbeltquerung soll kommen. Dafür stellte am Dienstag das dänische Parlament die Weichen.
Mit 96 Ja-, acht Nein-Stimmen und keiner Enthaltung verabschiedete es das entsprechende Baugesetz. Auch Dänemarks Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt gehört zu den Befürwortern des Projekts. Das machte sie vor dem Gespräch mit Angela Merkel (CDU) am Dienstag in Kopenhagen deutlich. Bei Redaktionsschluss hatte die angekündigte Pressekonferenz noch nicht begonnen. „Wir haben uns viele Jahre lang stark für die Fehmarn-Verbindung eingesetzt“, sagte Thorning- Schmidt. „Jetzt sind wir kurz davor. Wir müssen den letzten Schritt gehen.“
In Deutschland steht das Milliardenprojekt wegen Verzögerungen und Kostensteigerungen in der Kritik. Der Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages hat die Prüfung einer möglichen Neuverhandlung des Staatsvertrags mit Dänemark beantragt, das die Kosten für den Bau des voraussichtlich 7,4 Milliarden Euro teuren Tunnels übernimmt. Im Gegensatz dazu hat Deutschland die Aufgabe, die Hinterlandanbindung entsprechend dem Bedarf der Ostseequerung anzupassen.
Die Entscheidung des dänischen Parlaments wird vom NABU Deutschland heftig kritisiert. „Hier wird versucht, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen“, erklärte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Müller. Die Entscheidung baue Druck auf beiden Seiten des Fehmarnbelts auf, „den Tunnel auf Teufel komm raus zu bauen“.
Nahezu zeitgleich stellte am Dienstag Schleswig-Holsteins Verkehrsminis ter Reinhard Meyer (SPD) in einer zweiten Kommunalkonferenz den aktuellen Planungsstand für die neue Fehmarnsundquerung vor. Zu dem Treffen in Großenbrode waren unter anderem die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden sowie Vertreter von Verbänden und Initiativen eingeladen. Der Bund prüft derzeit verschiedene Varianten als Ersatz für die altersschwache Fehmarnsundbrücke, die nach Ansicht von Experten nicht dem steigenden Verkehrsaufkommen durch die Beltquerung gewachsen ist. bre/dpa