60 Jahre und „drei Fragen“
Seit dem 1. Januar 2019 ist er Chefredakteur, seit 2012 gehört er der Redaktion des THB an – doch viele Leser kennen „EHA“, so sein Kürzel, schon seit über drei Jahrzehnten als kenntnisreichen Berichterstatter der Transport- und Logistikszene. Am vergangenen Sonnabend, dem 6. April, hat Eckhard-Herbert Arndt seinen 60. Geburtstag gefeiert.
„Schifffahrt ist auch meine Freizeit“, sagt der 1959 in Hamburg Geborene, „überall, wo eine Fahrrinnentonne leuchtet, beginnt mein maritimes Herz zu schlagen.“ Und so war es für Arndt auch „die richtige Entscheidung“, vor rund sieben Jahren bei Deutschlands einziger maritimer Tageszeitung anzuheuern. Das nötige Rüstzeug hatte er im Seesack dabei, erworben in vielen Jahren als Redakteur und freier Fachjournalist.
Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus: „Journalismus war eigentlich kein Thema für mich“, sagt Arndt rückblickend. Doch wenn er aus seinem ganz persönlichen Logbuch erzählt, lassen sich bereits erste Spuren erahnen: Das Interesse an Fremdsprachen oder die Zeit bei der Bundeswehr. Bei einem Marine-Transportbataillon in Kiel machte er seinen Lkw-Führerschein, anschließend ging es an Bord des Zerstörers „Z 2“ der Marine. Diese Zeit hat ihn geprägt, „hier saßen wir sprichwörtlich alle in einem Boot und haben schnell gelernt, dass wir nur erfolgreich sein können, wenn wir gut zusammenarbeiten. Das ist auch mein Motto für die Arbeit der THB-Redaktion.“
Auf „Z 2“ entstand dann auch der Wunsch, „was mit Schifffahrt zu machen.“ Von einem Marinekameraden hörte Arndt vom ihm bis dahin unbekannten Berufsbild des Schifffahrtskaufmanns und stand bald vor einer schwierigen Wahl: „Soll ich zu Hamburg Süd oder zu Hapag-Lloyd gehen?“ Von beiden Reedereien hatte er eine Zusage für eine Ausbildung mit Beginn zum 1. August 1981 erhalten. Arndt entschied sich für „Gottes eigene Reederei“ und ist noch heute beeindruckt: „Hapag-Lloyd hat damals wirklich viel für uns Azubis getan – ich habe viel gesehen und erlebt, das wäre ein Job auf Lebenszeit geworden.“ Wurde es aber nicht, denn beim Verfassen seiner Ausbildungs-Quartalsberichte entdeckte er seine Liebe zum Schreiben – womit sich der Kreis schließen und sein heutiger Beruf zur Berufung werden sollte. „Der gelbe Drache lernt schwimmen“ hieß sein erster längerer Beitrag, den er in der Reederei schrieb. Darin untersuchte er den starken Aufschwung der chinesischen Handelsflotte, „so ganz ohne Internet hat das sehr viel Zeit gekostet“, erinnert sich Arndt.
Im Frühjahr 1984 hörte er von der Deutschen Verkehrs-Zeitung, kurz DVZ, dass sie dringend redaktionellen Nachwuchs suchte. Schnell wurde er sich mit Verleger Helmut Schachenmayer und damaligen DVZ-Chefredakteur Frank Schnell einig und änderte am 1. Oktober 1984 seinen beruflichen Kurs in Richtung Journalismus.
„Sie werden Ihren Weg machen“, sagte ihm Schnell damals – und sollte Recht behalten. 1987 wechselte Arndt für die DVZ aus der Hamburger Redaktion erst nach Antwerpen und dann nach Rotterdam auf den neu geschaffenen Posten des Benelux-Korrespondenten, „denn hier tat sich damals richtig was.“ Richtig was los war wenig später auch im Osten Deutschlands: Mit dem Mauerfall sollte Arndt als DVZ-Korrespondent für Ostdeutschland nach Berlin gehen – „das wollte ich aber damals nicht, aus heutiger Sicht war das sicher ein Fehler“, bedauert er noch heute.
Und so entschied er sich für die kommenden 22 Jahre, freiberuflich zu arbeiten. Der Kontakt zur DVV Media Group riss dabei niemals ab, als Freiberufler schrieb er unzählige Beiträge nicht nur für die DVZ. Spätestens seit dieser Zeit ist „Ecki“, wie ihn seine Kollegen nennen, in der Branche bekannt wie ein bunter Hund. Sein „ich habe da noch mal drei Fragen an Sie“ auf Pressekonferenzen ist mittlerweile legendär.
Im Namen der ganzen Branche, der DVV Media Group und der THB-Redaktion: Herzlichen Glückwunsch, EHA! bo