Zementfrachter für Baltrader-Reederei

Am 20. Juli verließ die umgebaute „Cemgulf“ die Western Shipyard. Die erste Ladungsreise führte nach Glasgow, Foto: Western Shipyard
Das Hamburger Unternehmen Baltrader Capital hat seine Flotte von Spezialschiffen für den Transport von losem Zement, Hüttensandmehl, Hüttensandgries und Flugasche auf neun Einheiten erweitert.
Der frühere Bulk- und Forstprodukten-Carrier „Langballig“ trat jetzt nach knapp dreimonatigem Umbau bei der Western Shipyard in Klaipeda unter dem neuen Namen „Cemgulf“ als Zementfrachter mit pneumatischer Selbstlöschvorrichtung seine „zweite Jungfernreise“ an. Die erste Ladungsreise nach dem Werft aufenthalt in Litauen führt von Bremen nach Glasgow. Die Anlage zum Entladen von Zement mit einer Kapazität von rund 250 Tonnen pro Stunde hat der deutsche Hersteller IBAU zugeliefert. Teil der im Auftrag der MS „Cemgulf“ Schifffahrtsgesellschaft durchgeführten Umbaumaßnahmen waren Stahlarbeiten und der Einbau von zwei zusätzlichen Generatoren, teilte die mit der Bereederung der „Cemgulf“ beauftragte Hamburger Firma Brise Bereederung dem THB mit. Brise managt auch die weiteren acht von 2001 bis 2014 umgebauten Zementfrachter mit Tragfähigkeiten von 3000 bis 6750 Tonnen, die derzeit für Baltrader im Einsatz sind.
Der 100 Meter lange, 16,20 Meter breite und auf 5,50 Metern Tiefgang 4954 Tonnen tragende Frachter „Cemgulf“ entstand 2001 bei der Zhoushan Shipyard in China mit dem Taufnamen „Bornholm“ als Teil einer Serie von fünf Schwesterschiffen für verschiedene deutsche Auftraggeber. Später gehörte er vorübergehend als „Lisa Lehmann“ der Lübecker Reederei Lehmann. Nach der Übernahme durch Brise und Umbenennung in „Langballig“ war das E3-eisverstärkte Doppelhüllenschiff bis zu seiner Übernahme durch Baltrader für Holztransporte im Ostseeraum an das Claus Rodenberg Waldkontor verchartert.
Baltrader wurde 1983 zunächst als reine Zementhandelsgesellschaft gegründet, ging aber schon 1986 dazu über, das steigende Transportvolumen mit selbst kontrollierter Tonnage zu bewältigen. Die heute zum Einsatz kommenden Löschsysteme bieten nach Angaben von Baltrader wesentliche Vorteile gegenüber konventionellen Minibulkern: Dazu zählen unter anderem sauberes und witterungsunabhängiges Be- und Entladen, keine Verunreinigung oder Verklumpung der Ladung durch Wassereintritt oder Ladungsrückstände und hohe Termin verlässlichkeit. ED/fab