Windpark „Wikinger“ auf gutem Weg

Dieser Tage wurde mit der Verschiffung der Umspannplattform für den Windpark „Wikinger“ in der Ostsee begonnen (Foto: Iberdrola)

Das Kranschiff „Oleg Strashnov“ gehört einem Joint Venture (Foto: Behling)
Die Bauarbeiten für den ersten Offshore-Windpark des spanischen Stromerzeugungs- und -vertriebsunternehmens Iberdrola in Deutschland verlaufen nach Plan. Aktuell werden im Baufeld in der Ostsee die Fundamente für die Anlagen gesetzt und die Umspannplattform installiert.
Die Errichtung der Anlagen auf den Fundamenten erfolgt ab Anfang 2017. Über zwei Drittel der insgesamt 286 Piles sowie die ersten Jacket-Fundamente sind bereits installiert. Am Montag hatte Iberdrola das Richtfest für die neue Deutschland-Zentrale im Fährhafen Sass nitz-Mukran gefeiert (THB 23. August 2016).
Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,4 Milliarden Euro hat das „Wikinger“-Projekt wirtschaftliche Bedeutung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit dem Bau sind Hunderte von Arbeitsplätzen verbunden. Im Betrieb ab 2017 wird der 350-Megawatt-Windpark Strom für mehr als 350.000 Haushalte produzieren, was mehr als 20 Prozent des gesamten jährlichen Verbrauchs in Mecklenburg-Vorpommern entspricht.
Aus Rotterdam ist das Kranschiff „Oleg Strashnov“ am Sonntag vor Rügen eingetroffen. Das 183 Meter lange und 47 Meter breite Spezialschiff wird in den kommenden Tagen zum Positionieren schwerer Komponenten und der Installation der Umspannplattform in dem Windpark eingesetzt. Es gehört zu den größten selbstfahrenden Kranschiffen der Welt. Im März hatte der spanische Energiekonzern Iber dro la den Start der Bauarbeiten verkündet. Rund 30 Kilometer nordöstlich von Rügen sollen 70 Windkraftanlagen sowie Um spann an la gen für den Transport der Energie entste hen.
Bau in Spanien
Der Bau wesentlicher Komponenten erfolgt in Spanien bei Werften in El Ferrol und Aviles. Der Transport der ersten Fundamente erfolgte bereits in den vergangenen Wochen mit den niederländischen Dock wise-Transportschiffen „Tern“ und „Swan“ und der norwegischen „Boa Barge 43“.
Die zum Teil über 40 Meter hohen Fundamente der Anlagen werden jetzt im Windparkfeld durch die „Oleg Strashnov“ positioniert. Das in Zypern beheimatete Spezialschiff kann Gewichte von bis zu 5000 Tonnen bewegen. Der drehbare Kran der „Oleg Strashnov“ hat eine Hubhöhe von 102 Metern. Das mit einem modernen Positionierungssystem DPII ausgestattete Schiff kann auch bei starkem Wind und Seegang auf den Meter genau auf Position gehalten werden. Das zur niederländischen Seaway Heavy Lifting gehörende Schiff wurde 2011 bei IHC Offshore in Krimpen an der Ijssel in den Niederlanden gebaut. Mit 47.426 BRZ und 183 Metern Länge ist die „Oleg Strashnov“ das größte Schiff im Baufeld vor Rügen.
Dort sind außerdem aus den Niederlanden der Schwimmkran „Taklift 4“ sowie die Schwergutschiffe „Abis Dover“ und „Abis Duisburg“ im Einsatz. Die Boskalis-Gruppe aus Rotterdam hat dort die Barge „Giant 7“ sowie die Hochseeschlepper „Union Sovereign“, „Union Wrestler“ und „President Hubert“ im Einsatz.
Kabelleger aus England
Die Anbindung und Vernetzung der Anlagen erfolgt durch den britischen Kabelleger „Cable Enterprise“. Insgesamt sind mehr als 20 Spezialschiffe in dem Baufeld aktiv, das rund um die Uhr von zwei Sicherungsschiffen überwacht wird.
Nach ihrem Einsatz wird die „Oleg Strashnov“ nach Rotterdam zurückkehren. Sie ist das Flaggschiff der Seaway Heavy Lifting, eines Joint Ventures zwischen Stolt Nielsen Seaway und der russischen Ölgesellschaft Kaliningrad Morneft. FB/pk